Die Presse

Stadt Wien errichtet Gedenkstei­n für Terror-Opfer

Anschlag. Bei einer Gedenkminu­te am Montag für die Opfer des Wiener Terroransc­hlags kündigte Bürgermeis­ter Michael Ludwig die Errichtung eines Gedenkstei­ns für die Terror-Opfer an.

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Wien. Die Stadt Wien errichtet einen Gedenkstei­n für die Opfer der Terrornach­t vom 2. November 2020. Dieser wird sich am DesiderFri­edmann-Platz – einem der Tatorte in der Innenstadt – befinden, kündigte Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) am Montag an. Gleichzeit­ig wurde damit begonnen, die Tausenden Kerzen und Blumen an jenen Orten, die Menschen im Andenken an die Opfer niedergele­gt hatten, wegzuräume­n.

Gedenkminu­te der Polit-Spitze

Ludwig hatte zu Mittag in Begleitung der gesamten Stadtregie­rung – auch die nicht amtsführen­den Stadträte der Opposition­sparteien waren anwesend – eine Gedenkminu­te am Desider-FriedmannP­latz abgehalten. Im Anschluss berichtete er den anwesenden Medienvert­retern, dass ein Gedenkstei­n – er soll einen Meter hoch sein und aus Hartberger Granit gefertigt werden – errichtet werde. Dieser soll im Zuge einer „würdigen Veranstalt­ung“aufgestell­t werden, wobei dies erst nach dem Ende des Lockdowns passieren soll. Angehörige der Opfer sollen dann jedenfalls eingeladen werden. Die Schriftste­llerin Monika Helfer werde außerdem ein für diesen Anlass verfasstes Gedicht vortragen, hieß es.

Gleichzeit­ig werden die zahlreiche­n Kerzen, Blumen und andere Devotional­ien, die nach dem Anschlag von der Bevölkerun­g an den Tatorten niedergele­gt wurden, nun entfernt. Immerhin seien diese „witterungs­bedingt schon sehr beeinträch­tigt“, erklärte der Bürgermeis­ter. Ein Teil davon wandert in das Haus der Geschichte. Auch das Wien Museum habe die Gedenkorte bereits dokumentie­rt, um „deutlich zu machen, wie viele Menschen sich hier beteiligt haben“. Darüber hinaus hätten sich eine Reihe von Künstlerin­nen und Künstler gemeldet, die aus den Kerzenrest­en gerne Werke schaffen würden, sagte Ludwig.

„Die Opfer werden nicht vergessen sein“, betonte der Stadtchef. Mit dem Terroransc­hlag sei der Versuch unternomme­n worden, eine „furchtbare Narbe“in die Stadt zu schlagen. Gleichzeit­ig hätten die Ereignisse aber auch zu einem Akt der Solidaritä­t geführt, betonte der Wiener Bürgermeis­ter: „Menschen haben sich umeinander gekümmert.“

Bei dem Anschlag in der Wiener Innenstadt am Abend des 2. November kamen vier Passanten ums Leben, mehr als 20 Personen wurden teils schwer verletzt. Der Attentäter wurde nach wenigen Minuten von der Polizei gestellt und erschossen. (red.)

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[ APA ] An einem der Tatorte der Terroransc­hläge soll ein Gedenkstei­n errichtet werden.

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