Kriechmayr fährt sich den Frust von der Seele
Sieg im Kitzbühel-Super-G und Pole Position im Kugelkampf.
Kitzbühel. Die Maske hatte ein mögliches Lächeln im Zielraum noch verborgen, einzig das Strahlen in den Augen von Vincent Kriechmayr verriet ein gewisses Glücksgefühl. Der Oberösterreicher hat am Montag den Super-G von Kitzbühel gewonnen und sich damit nach den nicht zufriedenstellenden Abfahrtsrängen neun und 17 einen versöhnlichen Abschluss der 81. Hahnenkammrennen beschert.
Außerdem reiste der 29-Jährige als neuer Disziplinführender im Super-G ab. Eine schöne Begleiterscheinung, meinte Kriechmayr, aber nicht allzu aussagekräftig, da die beiden bis dato vor ihm gelegenen Mauro Caviezel und Aleksander Kilde verletzungsbedingt fehlten. „Man sollte das rote Trikot am Ende der Saison haben.“
Fürs Erste sei er sehr zufrieden mit seinem Rennen über die Streifalm. „Nachdem was mir in den letzten Tagen in der Abfahrt passiert ist, ist es eine große Genugtuung, dass dieses verlängerte Wochenende für mich so ausgegangen ist. Aber das macht die schlechten Ergebnisse in der Abfahrt nicht vergessen.“
Auf Maiers Spuren
Die erste Golde Gams hat bei Kriechmayr einen hohen Stellenwert. „Wenn man weiß, welche Personen hier den Super-G schon gewonnen haben, ist das eine coole Geschichte.“Ebenfalls bei Montagsrennen gewann etwa 2003 und 2005 jeweils Hermann Maier, mit fünf Erfolgen Kitzbühel-Rekordsieger in dieser Disziplin.
Nach dem ersten Weltcuperfolg auf neuem Material (Head) wird Kriechmayr nun eine Skipause einlegen. „Die Woche war sehr auslaugend, so ein Stressfaktor nagt ständig am Körper.“Es warten die Klassiker in Garmisch und danach die WM in Cortina. Aber: „Ich fahre mit einem großen Grinsen aus Kitzbühel weg.“(joe)