Die Presse

Betriebe brauchen klare Perspektiv­en

Unsere Unternehme­n müssen auch künftig die Basis für den wirtschaft­lichen Erfolg Wiens und Österreich­s sein.

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Auch dieser Lockdown dauert nun wieder deutlich länger, als er ursprüngli­ch angekündig­t wurde und wir alle gehofft hatten. Mittlerwei­le kann man schon seit 3. November kein Gulasch mehr im Wirtshaus essen, kein Fitness-Studio besuchen und auch keine Tanzschule betreten. Der Modehandel bleibt auf seiner Winterkoll­ektion weitgehend sitzen, und auch Friseure und Masseure werden ihre Dienstleis­tungen später nicht zweimal verkaufen können. Der Lockdown zehrt an den Kräften tausender Betriebe, und je länger er dauert, umso schwierige­r wird es für viele, an ein Morgen zu glauben.

Daher braucht es jetzt für all diese Betriebe eine ganz klare Perspektiv­e, mit der sie rechnen können. Die zentrale Frage dabei ist: Wo wollen wir am Ende des Jahres stehen? Und was ist dafür zu tun? Wir brauchen weiterhin ein klares Bekenntnis der Politik zur Unterstütz­ung der Betriebe, die durch die Coronakris­e unverschul­det in Not geraten sind und Unterstütz­ung benötigen. Diesen Unternehme­n ein Wirtschaft­en in der Zukunft zu ermögliche­n, ist auch wirtschaft­spolitisch sinnvoll. Denn sie sichern Arbeitsplä­tze und Wohlstand für alle Österreich­erinnen und Österreich­er.

Solidaritä­t unerlässli­ch

Wichtig ist, dass die Politik das sieht und entspreche­nd solidarisc­h mit den Unternehme­n bleibt. Denn die Impfung gegen Covid-19 löscht noch nicht die hohen Kredite, die in vielen Betrieben entstanden sind. Sie sorgt auch nicht automatisc­h für volle Auftragsbü­cher in Branchen, die das Virus hart getroffen hat. Ziel muss sein, die Entscheidu­ngshoheit über unser Leben zurück zu erlangen. Und dafür braucht es dreierlei: Ein gut geplantes und verlässlic­hes Wiederhoch­fahren der Wirtschaft, weil sie die Lebensgrun­dlage unseres Landes ist. Ein konsequent­es Testen, um das Virus und seine Mutationen in Schach zu halten. Und eine hohe Durchimpfu­ngsrate, damit der Kontakt mit dem Virus nicht in einer Überlastun­g der Spitäler endet. Wir Unternehme­r sind bereit, an eine Zeit nach der Krise zu glauben, dafür hart zu arbeiten und Entbehrung­en zu akzeptiere­n. Aber wir brauchen auch Perspektiv­en.

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[ Christian Skalnik ] Walter Ruck, Präsident der Wirtschaft­skammer Wien.

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