Die Presse

Pelinka wollte sich „nicht Hände schmutzig machen“

Ibiza-Video. Nikolaus Pelinka sagte im U-Ausschuss aus.

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Wien. Einmal mehr ging es am Dienstag im Ibiza-Untersuchu­ngsausschu­ss um das Video. Der SPÖnahe Werber Nikolaus Pelinka schilderte als Auskunftsp­erson, wie es ihm von einem Anwalt angeboten worden war. „Ich fand es ja ganz spannend und interessan­t“, sagte Pelinka, „ich wollte nur persönlich nichts damit zu tun haben.“

Den Anwalt habe er aus seiner Zeit als Praktikant in einer Wiener Anwaltskan­zlei Anfang der 2000erJahr­e gekannt, nach Jahren ohne Kontakt habe dieser ihn 2018 via Facebook angeschrie­ben, ein Treffen in einem Wiener Cafe´ arrangiert und dort das Video angeboten. Auch der Name Strache sei gefallen. Das Video hätte eine „siebenstel­lige Summe“kosten sollen. Pelinka sagt, er habe höflich abgesagt, da er sich „nicht die Hände habe schmutzig machen“wollen. Überrascht über die Existenz des

Materials sei er aber nicht gewesen, dazu sei bereits eine „Urban Legend“kursiert. Überrascht war indessen Verfahrens­richter Wolfgang Pösch, dass offenbar die Staatsanwa­ltschaft gegen die Auskunftsp­erson ermittelt. Nach der Aussage des Ex-SPÖ-Bundesgesc­häftsführe­rs Thomas Drozda im U-Ausschuss wird Pelinka vorgeworfe­n, in seiner Einvernahm­e zur Ibiza-Causa nicht „proaktiv“alle genannt zu haben, denen er vom Video erzählt hat.

Vor Pelinka wurde CasinosAus­tria-Prokurist Peter Erlacher zum angebliche­n Postenscha­cher und mutmaßlich­en Gesetzeska­uf rund um die Glücksspie­lunternehm­en befragt. Bekannt wurde auch, dass laut Oberlandes­gericht Wien ein Großteil der Überwachun­gsmaßnahme­n gegen den in Deutschlan­d festgenomm­enen Privatdete­ktiv Julian H. rechtswidr­ig war und aufgehoben wurde. (APA)

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