Damoklesschwert schwebt über Erholung der Wirtschaft
Industrie. Corona ist im Welthandel schon passe.´
Wien. 32,5 Milliarden Euro Schaden hat die Pandemie in der Wirtschaft verursacht. „Die Covid-19-Gesundheitskrise ist trotz umfangreicher Stabilisierungsmaßnahmen zu einer ernsten Wirtschaftskrise geworden“, sagt Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung, anlässlich des aktuellen Konjunkturbarometers der IV. Doch er und IV-Chefökonom Christian Helmenstein blicken dennoch optimistisch auf das Jahr 2021. „Es besteht die Chance für einen starken Aufschwung“, sagt Neumayer. Doch über all dem schwebe ein „wenn“. Die Bedingungen seien: Aufheben der Lockdown-Maßnahmen ab spätestens April, rasche Wiederaufnahme des internationalen geschäftlichen und privaten Reiseverkehrs ohne regulatorische Einschränkungen spätestens bis Juli, intakte Lieferketten und funktionierende Impfstrategie.
Wenn alles passe, stehe „uns der stärkste Aufschwung seit 20 Jahren“bevor, so Ökonom Helmenstein. Nun läuft die Impfstrategie derzeit alles andere als glatt. Verzögere sich die Bewältigung der Pandemie, koste jedes Quartal die Wirtschaft 1,25 Prozentpunkte an Wachstum, warnt Helmenstein. Home-Office sowie Home-Schooling würden jeweils zusätzlich ein Zehntel Prozentpunkt kosten.
Im internationalen Handel sei das Coronavirus schon Geschichte. Impulse würden vor allem aus China kommen, so Helmenstein. „Der Welthandel hat enorm an Dynamik gewonnen. Wir müssen uns da anhängen.“Dann würde auch Österreich Exportimpulse erleben.
Für die Erholung sprechen auch die Verringerung der wirtschaftspolitischen Unsicherheit mit der Ratifizierung des Post-Brexit-Abkommens und der Amtsantritt des neuen US-Präsidenten. Außerdem sei die Wirtschaft so stark eingebrochen, „dass schon deshalb ein überdurchschnittlich starker Rebound-Effekt im Vergleich zu einer üblichen Rezession zu sehen sein sollte“. (mad.)