Deutlicher BIP-Rückgang zum Jahresende
Wirtschaft schrumpfte nicht so stark wie im Frühjahr.
Wien. Nach einer Erholung im dritten Quartal ist die Wirtschaftsleistung in Österreich zu Jahresende stark eingebrochen, aber nicht so massiv wie im Frühjahr 2020. Im vierten Quartal lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,3 Prozent unter dem Vorquartal, in dem es zwölf Prozent Plus gegeben hatte. Im Jahresabstand sackte das BIP um 7,8 Prozent ab, erklärte das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Freitag.
Vom neuerlichen Lockdown negativ betroffen waren laut Wifo vor allem die Konsumausgaben der privaten Haushalte sowie die Wertschöpfung in den Dienstleistungsbereichen. In Handel, Beherbergung, Gastronomie und Verkehr sank die Wertschöpfung zum Jahresende im Vergleich zum Quartal davor um 19,7 Prozent. Bei den sonstigen Dienstleistungen, zu denen z. B. Friseure, Kunst, Unterhaltung und Erholung zählen, betrug der Rückgang 25,2 Prozent, so das Wifo in seiner Schnellschätzung. Im dritten Quartal legten diese Bereiche um 32,9 bzw. 39,2 Prozent zu. Von April bis Juni waren sie noch stärker abgesackt als im Schlussquartal.
Industrie legte leicht zu
Im Gleichklang ging im vierten Quartal die Konsumnachfrage der privaten Haushalte ebenfalls kräftig zurück, und zwar um 8,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Auch hier fiel das Minus im zweiten Quartal noch deutlicher aus.
Stabiler verlief laut Wifo die Industrie- und Baukonjunktur. In der Industrie legte die Wertschöpfung um 1,0 Prozent zu, in der Bauwirtschaft lag sie 1,6 Prozent unter dem Vorquartal. Die Exporte sanken im Quartalsabstand um 1,1 Prozent, die Importe gingen um 0,7 Prozent zurück. (APA)