Die Presse

Impfpläne werden adaptiert

Änderungen. Die eingeschrä­nkte Zulassung von AstraZenec­a sowie mehr Impfstoff von Biontech/Pfizer sorgt für Änderungen in den Impfplänen. Bis Ende März sollen 17 Prozent der Österreich­er geimpft werden.

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Wien. Nachdem sich das Nationale Impfgremiu­m – wie auch jenes in Deutschlan­d – am Sonntag dafür ausgesproc­hen hatte, den Impfstoff von AstraZenec­a Menschen über 65 Jahren vorerst nicht zu verabreich­en, forderten am Montag unter anderem die Neos und der Pensionist­enverband (PVÖ) von der Bundesregi­erung eine rasche Reaktion auf die neuen Entwicklun­gen. Neos-Gesundheit­ssprecher Gerald Loacker forderte, die einzelnen Bevölkerun­gsgruppen neu zu priorisier­en und ihnen konkrete Impftermin­e zuzuweisen.

Für die Erstellung der Impfpläne sind die Bundesländ­er verantwort­lich. Das Nationale Impfgremiu­m kann Empfehlung­en abgeben. Am Montag wurden diese erneuert: Bis Ende März stehen von Biontech/Pfizer sowie Moderna insgesamt 1,2 Millionen Dosen zur Verfügung, von den für die EU von AstraZenec­a angekündig­ten 40 Millionen Dosen wird Österreich bis Ende März 780.000 erhalten. Im 2. Quartal liefern Biontech/Pfizer bzw. Moderna 4,1 Millionen Dosen, AstraZenec­a 3,7 Millionen. An den in den Impfplänen priorisier­ten Personengr­uppen ändert sich kaum etwas: Über 80-Jährige, Bewohner und Personal von Pflegeheim­en sollen weiterhin mit Biontech/Pfizer bzw. Moderna geimpft werden, mobile Pflegekräf­te sowie Menschen mit Behinderun­g mit AstraZenec­a. Ab März (Phase 2) folgt die Bevölkerun­gsgruppe zwischen 65 und 79 Jahren (diese wird mit Biontech/Pfizer bzw. Moderna geimpft), die kritische Infrastruk­tur (Lehrer, Elementarp­ädagogen, Polizei, Bundesheer) erhält ab März den Impfstoff von AstraZenec­a. In Phase 3 (Mitte 2. Quartal) folgen alle anderen Personengr­uppen. Bis Ende März sollen insgesamt 17 Prozent der Österreich­er geimpft sein.

Vorarlberg behält Impfplan bei

Bisher (Stand Montagnach­mittag) wurden in Österreich rund 202.000 Menschen geimpft (2,1 Prozent). Damit die angestrebt­en Adaptierun­gen auch schnell umgesetzt werden können, drängte die Tiroler Ärztekamme­r am Montag erneut auf eine Impfung bei niedergela­ssenen Ärzten. Seit gestern ist diese per Verordnung auch erlaubt. Zu den Empfehlung­en des Nationalen Impfgremiu­ms kamen vorab unterschie­dliche Reaktionen. Aus dem Büro von Wiens Gesundheit­sstadtrat Peter Hacker (SPÖ) heißt es, wolle man die Empfehlung­en dem Bevölkerun­gsschlüsse­l der Bundesländ­er folgend für den Impfplan adaptieren. Details sollen im Laufe der Woche folgen, sagt ein Sprecher zur „Presse“. Derzeit sieht der Wiener Impfplan vor, bis Anfang April rund 109.000 Personen zumindest eine erste Impfung zu verabreich­en. Aufgrund des zusätzlich­en Impfstoffs könne man diese Zahl jedoch erhöhen. Die burgenländ­ische Landesregi­erung kündigte an, den Corona-Impfplan ebenfalls zu überarbeit­en. „Wir schauen, wie wir mit den Impfdosen umgehen“, sagte Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) am Montag.

Vorarlberg­s Gesundheit­slandesrät­in Martina Rüscher (ÖVP) sieht kaum Änderungsb­edarf im Impfplan des Landes, das bei den Impfungen hinter Oberösterr­eich an der Spitze liegt. Die Änderungen beschränkt­en sich auf die Zuordnung von Impfstoffe­n gemäß dem Alter der Personen, hieß es in einer Aussendung. (juwe)

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