Verkaufsstopp der Kleingärten: Grüne „erfreut“
Die Grünräume würden so nachhaltig geschützt.
Wien. Dass die Stadt Wien in Zukunft davon absieht, Kleingärten, die in ihrem Besitz stehen, zu verkaufen – „Die Presse“berichtete exklusiv –, stößt bei den Wiener Grünen auf Zuspruch: Sie sehen eine grüne Forderung erfüllt und sind „hocherfreut“. Damit würden jene Grundstücke, auf denen Kleingärten stehen, „nachhaltig vor spekulativer Verwertung geschützt“, sagt der grüne Gemeinderat Georg Prack. Die Grünen hätten bereits in der vergangenen Sitzung des Wohnausschusses eine diesbezügliche Strategieänderung vorgeschlagen.
„Grund und Boden sind ein endliches und beschränktes Gut, gerade in einer Großstadt wie Wien. Deshalb müssen wir sorgsam mit den kommunalen Grundstücken umgehen“, sagt Prack. Es liege daher „im strategischen Interesse der Stadt, sich über kommunales Eigentum an Grund und Boden einen hohen Einfluss auf Bodenpreise zu sichern“.
Beschluss im Februar
Am kommenden Montag ist es so weit: Dann wird der zuständige Ausschuss und daraufhin der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am 25. Februar beschließen, dass die Stadt Wien keine Kleingärten mehr verkauft. Aktuell befinden sich 13.805 Kleingärten – in einer Gesamtgröße von rund 5,4 Millionen Quadratmetern – im Eigentum der Stadt.
Laut Wohnbauressort wurden von 1993 bis Ende 2020 insgesamt 5363 Kleingärten verkauft. Die Stadt verfügte bisher zwar zehn Jahre lang über ein Vorkaufsrecht. Danach habe der Besitzer aber die Grünfläche nach Belieben teuer weiterverkaufen können.
In Ausnahmefällen kann aber in einer Übergangsphase bis Ende 2021 nach wie vor ein städtischer Kleingarten erworben werden – etwa bei Kleingartenanlagen, wo bereits mehr als 80 Prozent der Gärten veräußert wurden. (red.)