Randale in Favoritner Kirche: Zehn Beteiligte ausgeforscht
Polizei. Die Jugendlichen, die die Kirche gestürmt hatten, waren laut Polizei ohne religiöses Motiv.
Wien. Die Wiener Polizei hat zehn Jugendliche ausgeforscht, die Ende Oktober 2020 an der Randale in der Antonskirche in Favoriten beteiligt waren. Auf ein religiöses oder politisches Motiv der Teilnehmer – insgesamt sollen rund 50 Jugendliche beteiligt gewesen sein – deutet nach der Einvernahme aber nichts hin. Die Polizei hat einen entsprechenden Bericht von Radio Wien bestätigt.
Die männlichen Jugendlichen waren am 29. Oktober in die katholische Kirche St. Anton von Padua eingedrungen. Sie schrien herum und traten gegen Sitzbänke, Schaden entstand dabei nicht. Als die Jugendlichen Richtung Altarbereich gingen, rief der Pfarrer die Polizei. Daraufhin suchten sie das Weite.
Dank der Aufnahmen aus der Überwachungskamera der Kirche wurden zehn Jugendliche ausgeforscht, neun bereits einvernommen. Es dürfte sich laut ORF um eine multikulturelle Gruppe aus Österreichern, Kroaten, Rumänen und Serben handeln, die „nur aufgrund des jugendlichen Leichtsinns“in die Kirche eingedrungen ist, wie Polizeisprecher Daniel Fürst sagt.
Vorfall am Reumannplatz
Zuvor hatten am Reumannplatz etwa 20 junge Menschen religiöse Parolen skandiert und Feuerwerkskörper gezündet, darunter Syrer und Afghanen. Knapp zwei Stunden später ereignete sich der Vorfall in der Antonskirche. Die Polizei konnte keinen Zusammenhang feststellen.
Zwei Tage nach den Vorfällen hat ein 25-jähriger Mann im Stephansdom islamische Parolen gerufen: Der Dom wurde großräumig abgesperrt und abgesucht – ein Zusammenhang mit Favoriten dürfte auch hier nicht bestanden haben. (APA/red.)