„Verdient jeden Euro“: Die Moral von Messis Gehalt
Spanien. Klub verteidigt Spieler, Klage steht im Raum.
Wien. 16 Tore in 24 Spielen hat Lionel Messi in dieser Saison für den FC Barcelona erzielt, das jüngste am Sonntag beim 2:1-Sieg über Athletic Bilbao – sein 650. für die Katalanen. Doch es sind andere Zahlen, über die Spanien diskutiert: Auf 1,17 Milliarden Euro sollen sich Barcelonas Schulden belaufen, essenziellen Anteil daran habe der Vertrag des argentinischen Superstars. 555 Millionen Euro schwer ist dessen Salär über vier Jahre, wie „El Mundo Deportivo“öffentlich machte. Die letzten 39 Millionen davon gibt es Ende Juni als „Loyalitätsklausel“, wenn sein Vertrag ausläuft. Unabhängig davon, ob Messi beim Klub bleibt.
Während die Öffentlichkeit noch diskutiert, ob ein Gehalt von 210.297 Euro netto pro Tag moralisch vertretbar ist, stärkten die Klubverantwortlichen ihrem Aushängeschild den Rücken. „Messi hat jeden einzigen Euro, den er von Barcelona erhält, auch verdient“, betonte Präsidentschaftskandidat Victor Font. Auch Rivale Joan Laporta, der dem Klub bereits von 2003 bis 2010 vorgestanden hatte, hob den Wert der Legende hervor. „Über Leo lässt sich nur Gutes sagen. Er ist ein Spieler, der viel mehr einbringt, als er kostet.“Er habe dem 33-Jährigen persönlich geschrieben und setze sich für dessen Verbleib in Barcelona ein. Die Messi-Causa ist nicht nur für die Wahl am 7. März durch die Mitglieder entscheidend, auch das Wort des Superstars hat Gewicht: Das musste Vorgänger Josep Maria Bartomeu letztlich einsehen und zurücktreten.
Neustart in Paris?
Barcelona behielt sich ebenso wie Messi juristische Schritte gegen die Veröffentlichung der Vertragsdetails vor. Demnach erwägt der Superstar eine Klage gegen jene fünf Personen, die Einsicht in die Unterlagen hatten, darunter Ex-Präsident Bartomeu. Dieser Vertrauensbruch dürfte Messi eine Vertragsverlängerung nicht unbedingt schmackhaft machen, zumal Medienberichten zufolge ein lukrativer Neubeginn bei Paris St. Germain mit Kumpel Neymar locken soll. (red.)