EU: Auch Zahl der Vakzine wächst exponentiell
Ab jetzt werden Lieferungen der Corona-Impfstoffe in die EU massiv steigen.
Brüssel/Wien. Mit dem Phänomen des exponentiellen Wachstums haben EU-Bürger im Laufe der Coronapandemie Bekanntschaft machen müssen. Eine ähnliche Dynamik zeichnet sich nun bei der Anzahl der zur Verfügung stehenden Impfstoffe ab. Die Impfkampagnen in der EU sind zum Jahreswechsel bekanntlich schleppend angelaufen, da Vakzine und die für Massenimpfungen benötigte Infrastruktur gefehlt haben. Zumindest was die Impfstoffe anbelangt, ist eine Trendumkehr in Sicht.
Nach Angaben der EU-Kommission wurden bis Ende der vergangenen Woche insgesamt 20 Mio. Dosen geliefert. Bis Ende Februar werden 33 Mio. Dosen erwartet, im März werden es bereits 55 Mio. sein. Und zwischen Ostern und Sommerbeginn solle sich das monatlich gelieferte Volumen bei 100 Mio. Dosen (bzw. 300 Mio. Dosen im zweiten Quartal) einpendeln, heißt es aus Brüssel.
EU setzt auf Pfizer/Biontech
Anders als ursprünglich erwartet, wird nicht der Impfstoff von AstraZeneca das Zugpferd der EU-Impfkampagne 2021 sein, sondern das (einen höheren Schutz bietende) mRNA-Vakzin von Pfizer/Biontech: Die EU hat summa summarum 600 Mio. Dosen der in Deutschland entwickelten ZweiDosen-Impfung geordert (wobei 100 Mio. Dosen davon noch optional sind) – was theoretisch für zwei Drittel aller EU-Bürger ausreicht. Das EU-Bestellvolumen beim AstraZeneca-Serum summiert sich auf 300 Mio. Dosen plus Option auf 100 Millionen.
Zudem hat Brüssel zwei weitere mRNA-Impfstoffe bestellt: 160 Mio. Dosen beim US-Konzern Moderna (dieses Vakzin wirkt ähnlich gut wie das Serum von Pfizer/Biontech) sowie 225 Mio. plus Option auf 180 Millionen bei CureVac in Deutschland – die Zulassung dieser Impfung soll im zweiten Quartal beantragt werden. Auch mit Sanofi und Johnson & Johnson hat die EU Lieferverträge über insgesamt 700 Mio. Dosen abgeschlossen. (la)