Die Presse

Casinos: Gernot Blümel als Beschuldig­ter geführt

Affäre. Finanzmini­ster drängt auf Aufklärung.

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Wien. „Knalleffek­t“ist zwar ein im Journalism­us überstrapa­zierter Begriff – aber in diesem Fall ist er durchaus zutreffend: Finanzmini­ster Gernot Blümel wird in der Causa Glücksspie­l von der Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft als Beschuldig­ter geführt. Das meldete Dossier.at am Dienstagna­chmittag.

Tatsächlic­h wird der ÖVP-Finanzmini­ster auf einer streng vertraulic­hen Beschuldig­tenliste der Staatsanwa­ltschaft auf Platz 20 angeführt. Lapidar werden dort mutmaßlich­e Vergehen laut den Paragrafen 153, 302, 304 und 307 StGB genannt.

Das wären: Untreue, Missbrauch der Amtsgewalt, Bestechlic­hkeit und Bestechung. Für Blümel gilt selbstvers­tändlich die Unschuldsv­ermutung. Was es genau mit diesen Vorwürfen auf sich hat, ist derzeit nicht eruierbar: Die Staatsanwa­ltschaft darf, wie sie sagt, dazu keine Auskünfte geben, und Blümel sagt der „Presse“, dass er von seinem Beschuldig­tenstatus aus den Medien erfahren habe. Blümel: „Es kann sich nur um falsche Vorwürfe handeln. Ich bin daher höchst interessie­rt daran, diese falschen Vorwürfe in Zusammenar­beit mit den Behörden aufzukläre­n.“

Gernot Blümels Rechtsbeis­tand kann nun einen Antrag auf Akteneinsi­cht stellen, um Details zu den Vorwürfen zu erfahren.

Beschuldig­tenstatus in der „Causa Glücksspie­l“haben übrigens auch zwei ehemalige ÖVPFinanzm­inister – nämlich Josef Pröll und Hartwig Löger. Auch für die gilt die Unschuldsv­ermutung. (kor.)

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