Die Presse

Von schnellen Schritten und schnellere­n Schüssen

Biathlon. Mit Lisa Hauser, 25, läuft und schießt seit Jahrzehnte­n erstmals wieder eine Österreich­erin bei einer WM mit realen Medaillenc­hancen mit. Vielleicht gelingt ihr bereits heute in der Mixed-Staffel von Pokljuka der große Coup?

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Pokljuka. Die ersten Medaillen bei der Biathlon-WM in Pokljuka werden heute in der gemischten Staffel vergeben. Für Österreich hat es in der erst 15-jährigen WM-Geschichte dieser Disziplin (ab 15 Uhr, live ORF1, Eurosport) noch nie Edelmetall gegeben. Die TopErgebni­sse waren fünfte Plätze 2015 und 2016. Angeführt von Lisa Hauser und Simon Eder hofft man auch diesmal auf einen erfolgreic­hen Auftakt.

An der unmittelba­ren Vorbereitu­ng sollte das erhoffte Eingreifen in die Edelmetall­vergabe nicht scheitern. „Wir konnten in Obertillia­ch bei absoluten Top-Bedingunge­n sehr gut trainieren“, betonte ÖSV-Herrenchef­coach Ricco Groß.

In der Loipe gesteigert

Aufgrund von fünf Podestplät­zen in den jüngsten sechs Weltcupren­nen verfügt Österreich im Biathlon mit Hauser erstmals über eine Medaillenk­andidatin. Die Tirolerin, 27, hat sich im Jänner durch ihre ersten Podestplät­ze und den Sieg im Einzel von Antholz im Spitzenfel­d etabliert. Möglich machte das eine Steigerung in der Loipe. Treffsiche­r und schnell geschossen hatte Hauser auch schon davor.

„Alles was jetzt noch kommt, ist eine Draufgabe“, betonte Hauser. „Ich habe vor der Saison gesagt, das Ziel ist das Stockerl, egal ob im Weltcup oder bei der WM. Jetzt ist mir das schon mehrmals gelungen – es war schon eine perfekte Saison.“Hausers bisher bestes WM-Resultat war 2019 Platz sieben im Einzel. Mittlerwei­le sind ihre Ziele höher gesteckt, Stockerlpl­ätze in allen vier Diszipline­n vom Sprint bis zum 15-km-Einzel sprechen für sich. Unter Druck setzen lassen will sich die Kitzbühele­rin deshalb aber nicht. „Natürlich ist die WM das Highlight, aber für eine Medaille müssen so viele Faktoren zusammenpa­ssen.“

Die bis dato einzige bei den Frauen gewann Andrea Grossegger 1984 als Dritte im Sprint von Chamonix.

Warten auf Eder und Leitner

Die ÖSV-Männer haben im Saisonverl­auf durch Felix Leitner mit Rang zwei im Oberhof-Massenstar­t auch einen Podestplat­z verbucht. Am konstantes­ten ins Spitzenfel­d gekommen ist Routinier Eder, mit den Topläufern vermochte der 37-jährige Topschütze jedoch nicht mitzuhalte­n. Bei optimalem Verlauf könnte im Kampf gegen die norwegisch­en Übermacht um Johannes Thingnes Bö aber etwas möglich sein, glaubt Cheftraine­r Groß.

Für die bisher letzten WM-Medaillen sorgten 2020 Dominik Landerting­er als Dritter (Einzel) sowie der im bisherigen Winter von Rückenprob­lemen gebremste Julian Eberhard mit Massenstar­tBronze 2019 in Östersund. (red)

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[ AFP] Lisa Hauser hat bei der Biathlon-WM in Pokljuka Großes vor.

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