Toyota hebt Prognose an
Japanischer Autobauer bleibt von der Chip-Krise verschont. Betriebsgewinn stieg im abgelaufenen Quartal um 54 Prozent.
Tokio. Toyota hebt sich in der Pandemie von der Konkurrenz ab und erweist sich in der Chip-Krise als robuster. Während andere Autohersteller – darunter auch die beiden Lokalrivalen Nissan und Honda – ihre Produktion wegen des weltweit grassierenden Engpasses bei Halbleitern drosseln müssen, kündigte der japanische Vorzeigekonzern am Mittwoch an, die Herstellung sogar zu erhöhen. Der Konzern verfüge über einen Vorrat an Chips für bis zu vier Monate und rechne derzeit nicht mit einer Beeinträchtigung der Produktion.
Toyota pflegt – im Gegensatz zu westlichen Konkurrenten – traditionell eine enge Beziehung zu Lieferanten auf verschiedenen Ebenen und war lang an vielen finanziell beteiligt.
Der Mangel an direkten Absprachen mit Halbleiterherstellern wird als einer der Gründe für den Chip-Engpass bei vielen anderen Herstellern gesehen. Autohersteller rund um den Globus sind von dem Mangel an Microcontrollern betroffen, die in Motormanagement- und Fahrerassistenzsystemen verwendet werden. Auch VW und Daimler leiden darunter.
Aktie auf Mehrjahreshoch
Um die Folgen des Engpasses zu erörtern, wollen am Mittwoch Vertreter des Auto- und Elektroniksektors sowie des französischen Staates zu einem Krisentreffen zusammenkommen.
Toyota hebt sich auch beim Gewinn ab: Der operative Gewinn kletterte im Zeitraum Oktober bis Dezember um mehr als die Hälfte auf 987,9 Mrd. Yen (rund 7,8 Mrd. Euro). Das war deutlich mehr, als Analysten erwartet hatten. Für das im März endende Geschäftsjahr rechnet das Management nun mit einem Betriebsgewinn von zwei Billionen Yen, weit mehr, als das Management bisher in Aussicht gestellt hatte.
Die Toyota-Aktien schlossen 1,7 Prozent höher, nachdem sie zuvor auf den höchsten Stand seit Juli 2015 gestiegen waren. Toyota rechnet für dieses Jahr mit einem Absatz von 9,73 Millionen Fahrzeugen, das sind 3,3 Prozent mehr als bisher prognostiziert, aber weniger als die 10,46 Millionen des vergangenen Jahres.
Der Hersteller von Autos wie dem SUV RAV4 und dem Hybridmodell Prius ist dank des asiatischen Marktes – vor allem aufgrund seiner Stärke in China – besser durch die Coronakrise gekommen und hat erstmals seit fünf Jahren den deutschen Rivalen Volkswagen von der Weltmarktspitze verdrängt. (Reuters)