Schnittstelle zwischen PR, Wirtschaft und Sport
Wie viele Branchen steht der Sport derzeit vor besonderen Herausforderungen. Wie man Krisen begegnet, wird daher in der Weiterbildung immer wichtiger.
Ganz auf die Schnittstelle zwischen Sport, Management und Öffentlichkeit konzentriert sich der Masterstudiengang Sport – Management – Medien an der Universität Salzburg. Die Einsatzfelder der Absolventen sind vielfältig: Tätigkeiten in mittleren und leitenden Funktionen des Sportmanagements, Sportmarketings und Sponsorings, in strategischen und operativen Führungspositionen im Profit- und Non-Profit-Bereich des Vereinsund Eventmanagements oder Tätigkeiten in der privaten und öffentlichen Sportstättenentwicklung.
„Jede Branche in diesem Kontext muss anders mit Krisen umgehen“, sagt Studiengang-Koordinator Minas Dimitriou: „Wer in der Sportartikelbranche arbeitet, kann bei der Planung und Konzeption neuer Produkte mitwirken, wer im Eventmanagement tätig ist, muss komplementäre Bereiche finden, in denen trotzdem etwas stattfinden kann.“Krisenmanagement ist deshalb auch Teil des Masterstudiums, etwa in Form von Case Studies. Im nächsten Jahr soll der viersemestrige Studiengang umstrukturiert werden und dem Umgang mit Herausforderungen spezieller Raum gegeben werden. Die Voraussetzungen für das Masterstudium sind relativ streng: „Wir erwarten Bachelor-Absolventen der Sportwissenschaft oder des Sportmanagements, wie es etwa an den Universitäten Innsbruck und Wien angeboten wird. Kommunikationswissenschaftler sind nicht unsere Zielgruppe“, sagt Dimitriou. In Innsbruck ist das Studium Sportmanagement an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaften angesiedelt und vermittelt neben Grundkenntnissen in den Kerndisziplinen der Sportwissenschaft auch eine breite sozialund wirtschaftswissenschaftliche Berufsvorbildung.
Breite Herangehensweise
Den Spagat zwischen Sport-, Kultur- und Veranstaltungsmanagement will der gleichnamige Studiengang an der FH Kufstein in der Bachelor- und Mastervariante schaffen. Den inhaltlichen Schwerpunkt des Masterstudiengangs stellen die drei zentralen Säulen Strategisches Management, Forschung und Management im Bereich Sport, Kultur und Veranstaltung dar, außerdem die Ausrichtung der Wahlpflichtmodule Sport, Kultur, Veranstaltung und Management. Fast die Hälfte des Masterstudiengangs wird in englischer Sprache abgehalten.
Einen MBA in Sportmanagement kann man an der KMU-Akademie absolvieren. Neben Betriebswirtschaft und Management stehen Gesundheitsmanagement, Sport- und Freizeitorganisationen und Sportpsychologie auf dem 120 ECTS umfassenden Lehrplan. Der Einstieg ins Fernstudium ist jederzeit möglich – mit entsprechender Berufserfahrung sogar ohne Matura. Vergeben wird der Master of Business Administration von der Middlesex University. Daneben bietet die KMU-Akademie auch einen MBA für Führungskräfte im Leistungssport.
Themen oft praxisfern?
„Vielfach lernen Studierende an Universitäten Herangehensweisen und Methoden für Probleme und Situationen, die unbekannt sind“, meint Reinhard Grohs, Leiter des Bachelorstudiengangs Sport und Eventmanagement der Privatuni Schloss Seeburg. „Covid-19 ist eine prototypische Situation. Sowohl klassische BWL-Bereiche mit ihren Anwendungen im Sport- und Eventmanagement, etwa Controlling, Marketing oder Organisation, als auch spezifische Module, insbesondere Digitalisierung im Sport, helfen den Studierenden, neue und innovative Lösungen zu finden.“In dem semi-virtuellen Studium werden die Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre wie Finanzierung, Marketing oder Personalmanagement auf das Sport- und Eventmanagement angewandt.
Wer sich rasch in der Materie weiterbilden will, kann dies in dem neuen sechstägigen Sportmanagement-Lehrgang des Instituts für Management IfM tun, der neben PR, Sportmanagement und Finanzierung die Themen Projektund Eventmanagement behandelt. Eine Situation, wie sie aktuell stattfindet, zeigt laut Lehrgangsleiter Paul Strassl, dass Krisenmanagement auch im Sportmanagement eine große Rolle spielen muss. Die größte Herausforderung sei derzeit, die aktuelle Finanzierung sicherzustellen und den Ablauf der Wettbewerbe trotz aller negativen Begleitumstände durchzuführen.