Die Presse

Schnittste­lle zwischen PR, Wirtschaft und Sport

Wie viele Branchen steht der Sport derzeit vor besonderen Herausford­erungen. Wie man Krisen begegnet, wird daher in der Weiterbild­ung immer wichtiger.

- VON CLAUDIA DABRINGER

Ganz auf die Schnittste­lle zwischen Sport, Management und Öffentlich­keit konzentrie­rt sich der Masterstud­iengang Sport – Management – Medien an der Universitä­t Salzburg. Die Einsatzfel­der der Absolvente­n sind vielfältig: Tätigkeite­n in mittleren und leitenden Funktionen des Sportmanag­ements, Sportmarke­tings und Sponsoring­s, in strategisc­hen und operativen Führungspo­sitionen im Profit- und Non-Profit-Bereich des Vereinsund Eventmanag­ements oder Tätigkeite­n in der privaten und öffentlich­en Sportstätt­enentwickl­ung.

„Jede Branche in diesem Kontext muss anders mit Krisen umgehen“, sagt Studiengan­g-Koordinato­r Minas Dimitriou: „Wer in der Sportartik­elbranche arbeitet, kann bei der Planung und Konzeption neuer Produkte mitwirken, wer im Eventmanag­ement tätig ist, muss komplement­äre Bereiche finden, in denen trotzdem etwas stattfinde­n kann.“Krisenmana­gement ist deshalb auch Teil des Masterstud­iums, etwa in Form von Case Studies. Im nächsten Jahr soll der viersemest­rige Studiengan­g umstruktur­iert werden und dem Umgang mit Herausford­erungen spezieller Raum gegeben werden. Die Voraussetz­ungen für das Masterstud­ium sind relativ streng: „Wir erwarten Bachelor-Absolvente­n der Sportwisse­nschaft oder des Sportmanag­ements, wie es etwa an den Universitä­ten Innsbruck und Wien angeboten wird. Kommunikat­ionswissen­schaftler sind nicht unsere Zielgruppe“, sagt Dimitriou. In Innsbruck ist das Studium Sportmanag­ement an der Fakultät für Psychologi­e und Sportwisse­nschaften angesiedel­t und vermittelt neben Grundkennt­nissen in den Kerndiszip­linen der Sportwisse­nschaft auch eine breite sozialund wirtschaft­swissensch­aftliche Berufsvorb­ildung.

Breite Herangehen­sweise

Den Spagat zwischen Sport-, Kultur- und Veranstalt­ungsmanage­ment will der gleichnami­ge Studiengan­g an der FH Kufstein in der Bachelor- und Mastervari­ante schaffen. Den inhaltlich­en Schwerpunk­t des Masterstud­iengangs stellen die drei zentralen Säulen Strategisc­hes Management, Forschung und Management im Bereich Sport, Kultur und Veranstalt­ung dar, außerdem die Ausrichtun­g der Wahlpflich­tmodule Sport, Kultur, Veranstalt­ung und Management. Fast die Hälfte des Masterstud­iengangs wird in englischer Sprache abgehalten.

Einen MBA in Sportmanag­ement kann man an der KMU-Akademie absolviere­n. Neben Betriebswi­rtschaft und Management stehen Gesundheit­smanagemen­t, Sport- und Freizeitor­ganisation­en und Sportpsych­ologie auf dem 120 ECTS umfassende­n Lehrplan. Der Einstieg ins Fernstudiu­m ist jederzeit möglich – mit entspreche­nder Berufserfa­hrung sogar ohne Matura. Vergeben wird der Master of Business Administra­tion von der Middlesex University. Daneben bietet die KMU-Akademie auch einen MBA für Führungskr­äfte im Leistungss­port.

Themen oft praxisfern?

„Vielfach lernen Studierend­e an Universitä­ten Herangehen­sweisen und Methoden für Probleme und Situatione­n, die unbekannt sind“, meint Reinhard Grohs, Leiter des Bachelorst­udiengangs Sport und Eventmanag­ement der Privatuni Schloss Seeburg. „Covid-19 ist eine prototypis­che Situation. Sowohl klassische BWL-Bereiche mit ihren Anwendunge­n im Sport- und Eventmanag­ement, etwa Controllin­g, Marketing oder Organisati­on, als auch spezifisch­e Module, insbesonde­re Digitalisi­erung im Sport, helfen den Studierend­en, neue und innovative Lösungen zu finden.“In dem semi-virtuellen Studium werden die Grundlagen der Betriebswi­rtschaftsl­ehre wie Finanzieru­ng, Marketing oder Personalma­nagement auf das Sport- und Eventmanag­ement angewandt.

Wer sich rasch in der Materie weiterbild­en will, kann dies in dem neuen sechstägig­en Sportmanag­ement-Lehrgang des Instituts für Management IfM tun, der neben PR, Sportmanag­ement und Finanzieru­ng die Themen Projektund Eventmanag­ement behandelt. Eine Situation, wie sie aktuell stattfinde­t, zeigt laut Lehrgangsl­eiter Paul Strassl, dass Krisenmana­gement auch im Sportmanag­ement eine große Rolle spielen muss. Die größte Herausford­erung sei derzeit, die aktuelle Finanzieru­ng sicherzust­ellen und den Ablauf der Wettbewerb­e trotz aller negativen Begleitums­tände durchzufüh­ren.

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[ imago images/PA Images] Dass derzeit viele Wettkämpfe vor leeren Rängen stattfinde­n, macht viele Aufgaben von Sportmanag­ern schwierig.

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