Ein Sammelsurium von „Hätti, wari, könnti . . .“
„Was hinter dem Fall Blümel steckt“, von Anna Thalhammer, 13. 2.
Es ist unerhört und unglaublich, wie „Die Presse“auf den ersten drei Textseiten eine skandalisierende Artikelabfolge produziert, die mit einer als „Fall Blümel“titulierten Frontseite beginnt, in der sich die Redakteurin daran abarbeitet, einem „Fall Blümel“im Text dann wiederholt lediglich „Vermutungen der WKStA“zugrunde legen zu können. Über „Novomatic sei und habe . . .“, über „es seien Spenden . . .“hinaus werden Vorwürfe der Bestechlichkeit impliziert, es wird davon ausgegangen, dass telefoniert worden sei und sich für die Behörde etwas aus
„lebensnaher Betrachtung ergäbe“. Es wird berichtet, dass „die WKStA behauptet, dass es Treffen gegeben habe“, aber dass etwas „derzeit nicht festgestellt werden kann“, dass es „derzeit keine konkreten Anhaltspunkte gibt“und dass stattdessen „Ermittlungen zu klären haben werden . . .“.
Obwohl es zu „angeblichen Treffen Unklarheit gibt“, hindert dies die Autorin nicht daran, durch wiederholte Formulierung von „(noch) nicht“Tatbestände zu insinuieren, und auf Basis dieses Sammelsuriums von „Hätti, wäri, könnti“werden dann die inzwischen gebetsmühlenartig „geforderten“Regierungsumbildungsträume der Opposition resümiert.
Herr Pink flankiert das dann mit einem „Skandal-Artikel“mit der Unterstellung, dass es „ungewöhnlich wäre, wenn Parteien nichts nehmen“, auch wenn er im Vorsatz zugeben muss, dass es „nicht einmal Indizien dafür gibt“.
Ist das jene Form von Qualitätsjournalismus, die Herrn
Nowak dazu legitimiert, auf der gleichen Seite seiner „redaktionellen Frustration“in Form einer Abo-Preiserhöhung Ausdruck zu verleihen?
Herbert Reichenauer, 1170 Wien