Cortinas große Sternstunde
Riesentorlauf. Eine packende Hundertsteljagd mit den Skisportlerinnen der Stunde auf dem Podest. Dazu gehört auch Katharina Liensberger.
Cortina d’Ampezzo. Das Niveau im Damenrennsport litt zuletzt unter der geringen Dichte an Leistungsträgerinnen. Doch dieser WM-Riesentorlauf in Cortina war zweifellos das beste Damenrennen der jüngeren Vergangenheit. Ein langer Kurs, anspruchsvoll und kraftraubend, dabei aber rhythmisch gesetzt und ohne große Fallen versehen – alles in allem die perfekte WM-Bühne für Siegerin Lara Gut-Behrami und Co.
Das Podest mit der Schweizerin, Mikaela Shiffrin und Katharina Liensberger bestand somit auch aus den Damen mit dem aktuell größten Momentum. Für Gut-Behrami war es die zweite Goldmedaille in Cortina, Kombi-Weltmeisterin Shiffrin holte rechtzeitig zur WM ihre Kompromisslosigkeit zurück, und Liensberger bestätigte ihren Titel aus dem Parallelbewerb. Dass ihr erster Riesentorlauf-Podestplatz in diesem Winter ausgerechnet in Cortina gelang, ist kein Zufall, die Vorarlbergerin war mit einem komplett neuen und weicheren Riesentorlauf-Setup angereist. Für ihre aktuelle Form spricht, dass die 23-Jährige im zweiten Durchgang (Laufbestzeit) kurz „am Hosenboden gelegen“ist, wie es ÖSV-Techniktrainer Hannes Zöchling ausdrückte. „Ich kann riskieren, ich kann an mein Limit gehen. Ich kann wirklich alles aus dem Schwung herausholen“, meinte Liensberger.
Mitgemischt im Hundertstelkrimi haben die wiedererstarkte Alice Robinson (4.), Ramona Siebenhofer (dreimal Rang fünf bei dieser WM) und Nina O’Brien (9.), die ihre Medaille erst auf den allerletzten Metern verspielte. Bitter endete der Tag für Italiens Gold-Favoritinnen Marta Bassino (13.) und Federica Brignone (Ausfall).