Airbus: Krise noch lange nicht vorbei
Anleger müssen auch heuer auf eine Dividende verzichten.
Toulouse. Der weltgrößte Flugzeugbauer, Airbus, hat das Corona-Jahr 2020 trotz eines Umsatzeinbruchs zumindest operativ mit einem Gewinn abgeschlossen. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit), an dem der französischdeutsche Konzern seinen Erfolg misst, lag bei 1,71 (2019: 6,95) Milliarden Euro, wie Airbus am Donnerstag in Toulouse mitteilte. Coronabedingte Sonderbelastungen von 1,1 Milliarden Euro seien darin bereits enthalten.
Der Umsatz ging um 29 Prozent auf 49,9 Milliarden Euro zurück. Das und der Abbau von mindestens 15.000 Stellen bescherten Airbus unter dem Strich jedoch erneut einen Verlust von 1,13 Milliarden Euro. Airbus war bereits 2019 ins Minus gerutscht. Grund war damals eine Milliardenstrafe wegen Korruptionsvorwürfen. Der Konzern fuhr einen Verlust von knapp 1,4 Mrd. Euro ein. Damit schneidet der Flugzeugbauer 2020 nun trotz der schwersten Krise für die Luftfahrt besser ab und ist bisher fast glimpflich davongekommen. Die Aktionäre waren dennoch enttäuscht, die Airbus-Aktie lag am Donnerstagnachmittag deutlich im Minus.
Größter Flugzeugbauer
Trotz Krise gab es auch gute Nachrichten für den Boeing-Rivalen. Airbus bekam im vergangenen Jahr mehr Flugzeugbestellungen als Stornierungen und verteidigte seine Position als größter Flugzeugbauer der Welt. Für das laufende Jahr stellte Vorstandschef
Guillaume Faury ein bereinigtes Ebit von zwei Milliarden Euro in Aussicht, wenn die Weltwirtschaft nicht noch einmal einbreche. Die Zahl der ausgelieferten Verkehrsflugzeuge soll auf dem Niveau von 2020 (566) bleiben.
Wie schon für 2019 sollen die Aktionäre auch für 2020 auf eine Dividende verzichten. Für 2021 peilt Airbus-Chef Guillaume Faury die Auslieferung von ähnlich vielen Flugzeugen wie im Vorjahr an. Da hatte der Hersteller 566 Maschinen an seine Kunden übergeben. Die Bilanz für 2020 zeige nun, dass die eingeleiteten Maßnahmen wirksam waren, sagte Faury. „Wir haben unsere Widerstandsfähigkeit bewiesen.“Es sei aber klar, dass die Krise 2021 noch lange nicht vorbei sei. (ag./red.)