Brennsteiner und Co: Schnelle Schwünge, aber keine Konstanz
Ski-WM: Die Hirscher-Schützlinge können heute nur überraschen.
Cortina d’Ampezzo. „Das Tiefstapeln hat mir der Marcel gelernt“, schmunzelt Stefan Brennsteiner. Der Salzburger, 29, ist einer jener ÖSV-Riesentorlauf-Spezialisten, die seit Hirschers Rücktritt viel Kritik einstecken mussten. Doch die Tendenz zeigt vorsichtig nach oben, vor Cortina gab es immerhin zwei achte Plätze, einen durch Brennsteiner (Alta Badia), einen durch Roland Leitinger (Adelboden). Und ja, beim aktuellen Zustand der Riesentorlaufsparte gilt das als Erfolg. Dennoch sagt Brennsteiner vor dem WM-Rennen (10/13.30 Uhr, ORF1): „Ich zähle nicht einmal zu den Außenseitern.“
Dabei würden er und Leitinger klar auf Podestkurs liegen – wenn sie denn einmal zwei Durchgänge konstant ins Ziel bringen würden. Laufbestzeiten zeugen von schnellen Schwüngen, zwei fehlerfreie Läufe aber wollen nicht und nicht gelingen. Leitinger, der Vizeweltmeister von St. Moritz 2017, ist mit ein wenig Glück nun zumindest in die Top 15 der Startliste gerutscht. In Cortina aber sagt der 29-Jährige: „Irgendwie ist es mir ein bisserl schwer von der Hand gegangen in letzter Zeit.“Dazu der Parallelbewerb am Dienstag, als er knapp die Qualifikation verpasste. „Das war schwer zu verdauen.“
Heute folgt nicht nur der erste WM-Riesentorlauf nach der Ära Hirscher. Die ÖSVSpezialisten werden den Vergleich mit der Überfigur auch deshalb nicht los, weil sich seit dieser Saison mit Mike Pircher und Ferdinand Hirscher der Kern des einstigen Hirscher-Erfolgsteams um sie kümmert. Das dabei verordnete Technikprogramm will Brennsteiner ein wenig relativiert wissen. Ja, es gäbe auch bei ihm skitechnisch noch Dinge zu verbessern. Aber: „Es ist wie bei jedem anderen Trainer auch, teilweise muss man sich etwas mitnehmen, und teilweise darf man auch nicht alles hernehmen.“