Wirte hoffen auf Öffnungsschritte
Gastronomie. Die Wirte hoffen auf erste Öffnungsschritte ab 15. März. Gäste müssten in diesem Fall getestet sein. Laut einer Umfrage würden sich 81 Prozent der Österreicher für einen Restaurantbesuch testen lassen.
Wien. Die Gastronomie hofft auf erste Öffnungsschritte schon ab 15. März. Dazu sei man bereit, ein umfangreiches Sicherheitskonzept umzusetzen und nicht nur die Mitarbeiter regelmäßig zu testen, sondern auch alle Gäste auf aktuelle negative Coronatests zu kontrollieren, sagte Mario Pulker, Fachgruppenobmann in der Wirtschaftskammer. „Lassen Sie uns öffnen – wir können damit umgehen“, appellierte Pulker an die Regierung.
Die Branche habe der Regierung zugesagt, dass nur getestete Gäste in die Lokale gelassen werden. In einer Umfrage hätten 81 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher gesagt, sie würden sich für einen Besuch im Wirtshaus testen lassen. So wäre die Öffnung der Gastronomie ein großer Schub für flächendeckende Tests, erwartet Pulker. Das würde helfen, besonders ansteckende Personen rascher zu identifizieren. Jetzt würden 50 Prozent aller Ansteckungen im privaten Bereich stattfinden, es wäre viel sicherer, würden sich stattdessen die Menschen frisch getestet in Lokalen treffen.
Pulker wurde begleitet von den Spitzenköchen Michael Kolm (Bärenhof ) und Thomas Dorfer (Landhaus Bacher), die eine Kampagne – „Es brodelt“– der jungen Gastronomen vorstellten, die für die rasche Wiedereröffnung der Lokale wirbt.
„Wir fühlen uns wie Rennpferde, die eingesperrt sind“, sagte Kolm. Die Spitzenköche gehen davon aus, dass Gäste durchaus bereit sind, für ein Mittagessen im Lokal einen kostenlosen Test machen zu lassen.
Etwa 14 Tage Vorlaufzeit würde die Branche brauchen, um wieder hochzufahren, betont Pulker. Nur die Schanigärten zu öffnen würde betriebswirtschaftlich allerdings keinen Sinn ergeben. Auch müssten die Betriebe abends aufsperren dürfen, zumindest bis 22 Uhr, besser bis 23 Uhr.
Verhandlungen über Details
Die genaue Öffnungszeit sei aber noch Teil der Verhandlungen mit dem Gesundheitsministerium. 20 Quadratmeter pro Gast wären wirtschaftlich für Lokale nicht möglich, aber auch nicht nötig, da ja alle Gäste und Mitarbeiter getestet wären. Selbsttests („Nasenbohrertests“) will die Gastronomie nicht akzeptieren, diese seien unzuverlässig. Das Schlimmste wäre, wenn in einem Betrieb ein Fall aufträte und dieser sperren müsste, sagte Pulker. Daher werde man auch auf maximal 48 Stunden alten Tests bestehen. Auch die Gästeregistrierung, die es im Sommer schon gab, soll es wieder geben.
Nur wenn die Fallzahlen in den nächsten Tagen „explosionsartig“wüchsen, wäre eine Öffnung unmöglich, meint Pulker. Selbst wenn die Zahlen leicht stiegen, wäre die Öffnung aus seiner Sicht möglich, Pulker sieht die Chance, dass durch die Verlagerung von Treffen aus dem unkontrollierten privaten Umfeld in die streng kontrollierte Gastronomie die Zahl der Fälle zurückgehen könnte. (APA)