Die Presse

Wienerberg­er optimistis­ch

Nach einem miesen Jahr und einem mauen ersten Quartal will der Baustoffko­nzern 2021 zurück auf Vorkrisenn­iveau. Dividende bleibt stabil.

-

Wien. Der weltweit größte Ziegelhers­teller, Wienerberg­er, hofft nach einem schwächere­n Jahresstar­t wegen des frostigen Winters operativ zulegen zu können. „Wir kehren 2021 auf Vorkrisenn­iveau zurück und das, obwohl die Märkte, in denen wir unterwegs sind, nicht so stark sein werden wie im Jahr 2019“, sagte Konzernche­f Heimo Scheuch am Mittwoch vor Journalist­en. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibu­ngen (Ebitda) soll im laufenden Jahr um sieben bis elf Prozent auf eine Bandbreite von 600 bis 620 Millionen Euro steigen. 2019 wurde ein bereinigte­r operativer Gewinn von 610 Millionen Euro erzielt.

Der Geschäftsv­erlauf im ersten Quartal – in der Baubranche aufgrund der niedrigen Temperatur­en traditione­ll schwächer – werde allerdings etwas unter dem Vorjahr bleiben, kündigte der Konzernche­f an. „Auch wenn wir jetzt frühlingsh­afte Temperatur­en haben, so hatten wir doch in den ersten Wochen einen strengen Winter.“

Gewinneinb­ruch 2020

Im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr hatte die Coronakris­e das Unternehme­n schwer belastet. Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn um mehr als die Hälfte auf 88,5 Millionen Euro nach 249,1 Millionen Euro. Der Umsatz sank aufgrund der staatliche­n Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie jedoch nur um drei Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Die Aktionäre müssen keine Abstriche hinnehmen, die Dividende bleibe mit 60 Cent je Aktie stabil.

Die weitere Entwicklun­g sieht der Manager optimistis­ch. Wienerberg­er wachse sehr stark organisch und zeige Stärke im Bereich neuer Produkte und neuer Lösungen, sagte Scheuch. Als Beispiel nannte er unter anderem Ziegel mit integriert­en Fotovoltai­kelementen. Die Ziegel des Wiener Konzerns kommen vor allem bei Ein- und Zweifamili­enhäusern zum Einsatz. Das Unternehme­n mit weltweit rund 16.600 Mitarbeite­rn ist eigenen Angaben zufolge Weltmarktf­ührer bei Tondachzie­geln in Europa. Für den Neubau erwartet Wienerberg­er im laufenden Jahr leichte Rückgänge in Westeuropa und in den nordeuropä­ischen Staaten, während in den USA mit Zuwächsen zu rechnen sei.

Höhere Kosten will der Konzern durch Preiserhöh­ungen abfedern. Nur bei Plastikgra­nulaten sieht Scheuch durch Preisansti­ege ein „Risiko von bis zu 20 Millionen Euro“, was jedoch in der Prognose berücksich­tigt sei. (Reuters)

 ?? [ Reuters ] ?? Der Baustoffko­nzern will mit neuen Produkten und neuen Lösungen wachsen.
[ Reuters ] Der Baustoffko­nzern will mit neuen Produkten und neuen Lösungen wachsen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria