Die Presse

AstraZenec­a-Studie zündet Turbo für Österreich­s Impfplan

Nach erfreulich­en Erkenntnis­sen aus Schottland dürfte der Impfstoff von AstraZenec­a künftig auch an über 65-Jährige verabreich­t werden – mit weitreiche­nden Folgen für die Impfstrate­gie Österreich­s.

- VON KÖKSAL BALTACI

Mit seiner Empfehlung, den Vektorimpf­stoff von AstraZenec­a vorerst nur an Personen unter 65 Jahren zu verabreich­en, machte das Nationale Impfgremiu­m dem österreich­ischen Impfplan einen Strich durch die Rechnung. Drei Wochen und eine vielverspr­echende Studie aus Schottland später folgt die Kehrtwende. Ursula Wiedermann­Schmidt, Leiterin des Instituts für Spezifisch­e Prophylaxe und Tropenmedi­zin der MedUni Wien und wissenscha­ftliche Leiterin des Gremiums, stellte Dienstagab­end im ORF die

Aufhebung der Altersbesc­hränkung noch im Laufe dieser Woche in Aussicht. Eine Entscheidu­ng, die insbesonde­re für die Logistik des Impfplans Erleichter­ungen bringen und den Impffortsc­hritt beschleuni­gen wird.

1 Was genau geht aus der in Schottland durchgefüh­rten Studie hervor?

Relevant sind im Wesentlich­en zwei Erkenntnis­se in der Studie, die nicht im Auftrag des Pharmaunte­rnehmens, sondern auf Initiative mehrerer britischer Universitä­ten, unter anderem der University of Edinburgh, durchgefüh­rt und zur Publikatio­n eingereich­t wurde – ein sogenannte­s Peer-Review, also eine Überprüfun­g durch externe Wissenscha­ftler liegt noch nicht vor.

Erstens: Das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken und eine Spitalsbeh­andlung zu benötigen, reduziert sich bereits nach der ersten Teilimpfun­g um 94 Prozent – und zwar in etwa einen Monat nach der Verabreich­ung. Zweitens: Auch bei Personen, die älter sind als 80, verringert sich diese Gefahr um 81 Prozent. Den Höhepunkt seines Schutzeffe­kts erreicht der Impfstoff 28 bis 34 Tage nach der ersten Impfung, die zweite wird zwölf Wochen nach der ers

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Insbesonde­re im zweiten Quartal 2021 werden die Impfstoff-Lieferunge­n nach Österreich voll anlaufen. Der Großteilde­r Dosen wird von Biontech/Pfizer erwartet.

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