Erst ein Klassiker, dann im freien Stil
Langlauf. Teresa Stadlober, 28, will sich in der Verfolgung behaupten, doch welche Rolle Wetter und Temperaturen spielen werden, ist offen. „Weiß nicht, ob mir Matsch so liegt.“
Oberstdorf. Langläuferin Teresa Stadlober erhält heute in Oberstdorf die erste Chance auf eine Standortbestimmung. Seit Ende Jänner ist die Radstädterin, 28, nicht mehr im Weltcup mitgelaufen. Sie hat pausiert, unter Obhut des Vaters (Alois) trainiert. Die Saison war zerfahren, von Auf und Ab geprägt. Sportlich lief es nicht nach Wunsch, Platz 9 bei der Tour de Ski war das Maximum der Gefühle. Zwischenzeitlich waren die Eltern an Corona erkrankt und ihr langjähriger Servicemann verstorben – bei der WM will sich Stadlober jetzt beweisen.
Der erste Auslauf erfolgt im Skiathlon (11.45 Uhr, live, ORF1). Zuerst warten 7,5 km im klassischen Stil, danach 7,5 km Skating. Das große Fragezeichen sind die
Auswirkungen des Wetters. „Es ist extrem, so warm haben wir es selten“, meinte Stadlober bei ihrem WM-Quartier im Kleinwalsertal. „Ich kann gar nicht sagen, ob mir das liegt oder nicht.“
Gemeint sind die Loipenverhältnisse, denn zur Mittagszeit dürfte es erneut zweistellige Plusgrade geben. „Teile der Strecke sind im Schatten, da ist es kühler.“Der Rest liegt in der prallen Sonne – und Loipen verwandeln sich in „Treibsand“, bemühte ihr Vater einen Vergleich.
Dass tiefere Spuren kleine und leichtere Läuferinnen bevorteilen, sie sinken schlicht weniger ein, könne sie so nicht unterschreiben. „Es ist auch eine Technik-Sache, man muss es können“, meinte sie. „Die Frage ist, ob die Strecke mit Salz behandelt wird.“
Österreichs einzige konkurrenzfähige Weltcup-Starterin geht mit der Gewissheit von Rang drei Ende Jänner des Vorjahres im Oberstdorfer Skiathlon in die Konkurrenz. Ein gutes Omen? Die Strecke hat sie bei ihrer Sommer-Vorbereitung auf Roller-Ski mehrfach betrachtet, Anstiege studiert und Punkte gesucht, an denen Attacken eventuell sinnvoll wären. (fin)