Die Presse

Nuklearmed­izin bei Herzerkran­kungen

Marcus Hacker, Medizinisc­he Universitä­t Wien, Universitä­tsklinik für Radiologie und Nuklearmed­izin.

- [ Peter Provaznik ]

Herz-Kreislauf-Erkrankung­en sind nach wie vor die häufigste Todesursac­he in Europa. Verengen sich die Herzkranzg­efäße und findet nicht genug Blutfluss zum Herzmuskel statt, macht sich dies häufig mit einer Angina-pectoris-Symptomati­k bemerkbar. Positiv daran ist, dass Patienten mit Symptomen einen Anlass haben, den Arzt aufzusuche­n, bevor es zu dramatisch­eren Krankheits­bildern wie Herzinfark­t und Schlaganfa­ll kommt. Sind die Koronarien schon verengt, ermögliche­n nuklearmed­izinische Verfahren die Messung der Herzdurchb­lutung unter Belastung und dadurch die Identifizi­erung von Risikopati­enten.

Um Herzinfark­te und Schlaganfä­lle so gut wie möglich verhindern zu können, benötigt es künftig ein stärkeres Bewusstsei­n, dass es sich dabei um systemisch­e, auf Atheroskle­rose basierende Erkrankung­en handelt, die bereits frühzeitig – teils im Jugendalte­r – beginnen. Dieses Bewusstsei­n würde den Prävention­sgedanken stärken. Bei der frühen Identifizi­erung atheroskle­rotischer Veränderun­gen im ganzen Körper spielt die molekulare Nuklearmed­izin mit der Positronen-Emissionst­omographie (PET) eine bedeutende Rolle. Das bildgebend­e Verfahren erlaubt eine weitere Risikostra­tifizierun­g, sprich ein Abschätzen des Risikos, mit dem die Entzündung­serkrankun­g fortschrei­tet. Neue PET-Verfahren ebnen damit den Weg für das Patientens­creening.

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