Nuklearmedizin bei Herzerkrankungen
Marcus Hacker, Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die häufigste Todesursache in Europa. Verengen sich die Herzkranzgefäße und findet nicht genug Blutfluss zum Herzmuskel statt, macht sich dies häufig mit einer Angina-pectoris-Symptomatik bemerkbar. Positiv daran ist, dass Patienten mit Symptomen einen Anlass haben, den Arzt aufzusuchen, bevor es zu dramatischeren Krankheitsbildern wie Herzinfarkt und Schlaganfall kommt. Sind die Koronarien schon verengt, ermöglichen nuklearmedizinische Verfahren die Messung der Herzdurchblutung unter Belastung und dadurch die Identifizierung von Risikopatienten.
Um Herzinfarkte und Schlaganfälle so gut wie möglich verhindern zu können, benötigt es künftig ein stärkeres Bewusstsein, dass es sich dabei um systemische, auf Atherosklerose basierende Erkrankungen handelt, die bereits frühzeitig – teils im Jugendalter – beginnen. Dieses Bewusstsein würde den Präventionsgedanken stärken. Bei der frühen Identifizierung atherosklerotischer Veränderungen im ganzen Körper spielt die molekulare Nuklearmedizin mit der Positronen-Emissionstomographie (PET) eine bedeutende Rolle. Das bildgebende Verfahren erlaubt eine weitere Risikostratifizierung, sprich ein Abschätzen des Risikos, mit dem die Entzündungserkrankung fortschreitet. Neue PET-Verfahren ebnen damit den Weg für das Patientenscreening.