Extramurale Primärversorgung
Erwin Rebhandl, Präsident der OBGAM und von AM PLUS.
Was eine gute Primärversorgung zur Stärkung der extramuralen Versorgung leistet, zeigt eine Studie von Kringos. Sie führt zur besseren Gesundheit der Gesamtbevölkerung, zu einer geringeren Zahl von unnötigen Spitalsaufenthalten und zum Ausgleich sozialer Ungerechtigkeiten. Es braucht in Österreich eine „Primärversorgung neu“, die für wohnortnahe Gesundheitsförderung und Prävention steht, für die rasche und umfassende Behandlung akuter Erkrankungen sowie für das optimale Management bei chronischen Erkrankungen.
Will man Primärversorgungseinheiten (PVE) installieren, ist eine Reihe von vorbereitenden und begleitenden Maßnahmen unerlässlich. Dazu zählen unter anderem die Einbindung aller Stakeholder, die Kommunikation der Mission und Vision und die Entwicklung eines Konzepts für rechtlich transparente Strukturen. Von Bedeutung ist zudem die Schaffung eines umfassenden, gemischten und auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abgestimmten Finanzierungssystems, etwa in Form einer Kombination von Pauschalierung und Einzelleistungskomponenten. Es sind schlussendlich viele Zahnräder, die ineinander greifen müssen, um PVE erfolgreich zu etablieren. Aber es lohnt sich, weil eines klar ist: Österreich braucht eine optimierte Basisversorgung, wenn es sein Gesundheitssystem weiterentwickeln und Spitzenmedizin auf hohem Niveau erhalten will.