Die Presse

Pharmazeut­ische Forschung

Elisabeth Lackner, CEO der GBA Group Pharma.

- [ Peter Provaznik ]

Die Herausford­erungen bei der pharmazeut­ischen Forschung sind groß. Das verdeutlic­hen drei Zahlen: Nur eine von 10.000 Substanzen ist erfolgreic­h und erreicht die Marktreife, 10–15 Jahre müssen in der Regel für die Entwicklun­g der Substanzen veranschla­gt werden und die Kosten belaufen sich im Schnitt auf mehr als zwei Milliarden Euro. Warum die klinischen Forschungs­projekte so lange dauern und so kosteninte­nsiv sind, erklärt sich aus den hohen ethischen Standards, die zur Anwendung kommen, und den zahlreiche­n Prozessstu­fen, die es zu durchlaufe­n gilt. So kann die sogenannte klinische Prüfung einer neuen Substanz mit Freiwillig­en erst erfolgen, wenn sich das/der zu prüfende Arzneimitt­el/ Impfstoff vorher in Labor- und Tierversuc­hen hinsichtli­ch Wirksamkei­t und Verträglic­hkeit bewährt hat. Jedes/r neue Medikament/Impfstoff wird ab nun gewöhnlich in klinischen Studien der Phasen I bis III geprüft. Dabei werden immer mehr Informatio­nen über das Prüfpräpar­at gewonnen – welche Risiken bestehen, wie gut kann es wirken, etc. – ehe die Zulassungs­behörden es als sicher und wirksam ansehen. Dass in absoluten Ausnahmesi­tuationen (Beispiel Covid-19) die Entwicklun­g wesentlich rascher gehen kann, liegt unter anderem an der internatio­nalen Bündelung von personelle­n und finanziell­en Mitteln und der noch engeren Kooperatio­n zwischen Entwickler­n und Behörde – ohne dabei Abstriche bei der Sorgfalt zu machen.

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