Pharmazeutische Forschung
Elisabeth Lackner, CEO der GBA Group Pharma.
Die Herausforderungen bei der pharmazeutischen Forschung sind groß. Das verdeutlichen drei Zahlen: Nur eine von 10.000 Substanzen ist erfolgreich und erreicht die Marktreife, 10–15 Jahre müssen in der Regel für die Entwicklung der Substanzen veranschlagt werden und die Kosten belaufen sich im Schnitt auf mehr als zwei Milliarden Euro. Warum die klinischen Forschungsprojekte so lange dauern und so kostenintensiv sind, erklärt sich aus den hohen ethischen Standards, die zur Anwendung kommen, und den zahlreichen Prozessstufen, die es zu durchlaufen gilt. So kann die sogenannte klinische Prüfung einer neuen Substanz mit Freiwilligen erst erfolgen, wenn sich das/der zu prüfende Arzneimittel/ Impfstoff vorher in Labor- und Tierversuchen hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit bewährt hat. Jedes/r neue Medikament/Impfstoff wird ab nun gewöhnlich in klinischen Studien der Phasen I bis III geprüft. Dabei werden immer mehr Informationen über das Prüfpräparat gewonnen – welche Risiken bestehen, wie gut kann es wirken, etc. – ehe die Zulassungsbehörden es als sicher und wirksam ansehen. Dass in absoluten Ausnahmesituationen (Beispiel Covid-19) die Entwicklung wesentlich rascher gehen kann, liegt unter anderem an der internationalen Bündelung von personellen und finanziellen Mitteln und der noch engeren Kooperation zwischen Entwicklern und Behörde – ohne dabei Abstriche bei der Sorgfalt zu machen.