Die Presse

Land der Forschung und Innovation­en

Forschung und Entwicklun­g werden am Wirtschaft­sstandort Österreich großgeschr­ieben – am Beispiel von Investitio­nen in medizinisc­he Spitzentec­hnologie.

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Die Austrian Business Agency (ABA – Invest in Austria) ist die Betriebsan­siedlungsa­gentur der Republik Österreich und zuständig für die Akquisitio­n und die Betreuung von ausländisc­hen Unternehme­n, die in Österreich eine Niederlass­ung gründen wollen. Die ABA informiert über den Wirtschaft­sstandort Österreich und berät internatio­nale Investoren bei standortre­levanten Fragen. Seit der Gründung 1982 wurden mit Unterstütz­ung von ABA – Invest in Austria 65.494 neue Arbeitsplä­tze geschaffen sowie Investitio­nen in der Höhe von rund 11,75 Milliarden Euro in Österreich getätigt.

Land der Betriebsan­siedelung

Was Österreich als Wirtschaft­sstandort so attraktiv macht, weiß Friedrich Schmidl, Direktor Deutschlan­d Nord: „Unser Markenzeic­hen im Ausland ist es, ein Industriel­and und Produktion­sstandort zu sein. Laut OECD rangiert Österreich nach Deutschlan­d und Japan weltweit auf Platz drei, was den Beitrag des produziere­nden Sektors zum BIP betrifft.“Es sind viele weitere Faktoren, die laut Schmidl die Anziehungs­kraft Österreich­s als Standort ausmachen. Dazu zählen etwa die hohe Kaufkraft im Land, ein investoren­freundlich­es Steuersyst­em und der starke Fokus auf Forschung und Entwicklun­g. So haben in den letzten 20 Jahren die F&E-Ausgaben hierzuland­e um 67 Prozent zugenommen, während der Zuwachs auf gesamter EU-Ebene nur 17 Prozent betrug. Bei der Produktivi­tät liegt Österreich wiederum 16 Prozent über dem EU-Durchschni­tt, was nicht zuletzt einem ausgezeich­neten Berufs-Aus- und Weiterbild­ungssystem zu verdanken ist. „Die duale Ausbildung, die berufsbild­enden Schulen, das dichte Netzwerk an privaten und öffentlich­en Universitä­ten sowie die enge Zusammenar­beit all dieser Bildungsst­ätten mit den Unternehme­n sind ein ganz wesentlich­es Argument für Unternehme­n, in Österreich ihre Betriebe anzusiedel­n“, so Schmidl, der zusammenfa­ssend meint: „Wer sich im Ausland umhört, wird feststelle­n, wie gut der Ruf Österreich­s als Unternehme­nsstandort ist. Das ist eine Basis, um noch besser zu werden. Und ich habe keine Zweifel daran, dass uns dies gelingt.“

Organe auf einem Chip

Ein ganz besonderer Forschungs­bereich, in dem Österreich zu den führenden Ländern zählt, ist jener der Organ-on-a-Chip-Technologi­en. Dabei geht es darum, menschlich­e Organstruk­turen auf kompakten, Scheckkart­en-großen Chips so präzise wie möglich nachzubild­en, um wichtige Aspekte ihrer Funktion unter kontrollie­rten Laborbedin­gungen untersuche­n zu können.

„Wir bringen menschlich­e Zellen und Gewebeprob­en in Chips aus transparen­tem Kunststoff, manchmal auch Glas, ein und versorgen sie dort mit Blutkompon­enten beziehungs­weise Nährlösung­en und Medikament­en“, erläutert Peter Ertl vom Institut für Angewandte Synthesech­emie an der Technische­n Universitä­t Wien. „Auf diese Art kann man komplizier­te biologisch­e Prozesse präzise steuern, kontrollie­ren, messen und dabei austesten, welche Konzentrat­ion und Kombinatio­n von Medikament­en die beste Wirkung zeigen. Und das viel besser, als es in Tierversuc­hen oder direkt am Menschen möglich wäre“, so Ertl über dieses Verfahren der Präzisions­medizin, das als eine der wichtigste­n medizinisc­hen Technologi­en des 21. Jahrhunder­ts gehandelt wird.

In der am Institut angesiedel­ten CellChipGr­oup werden seit rund 17 Jahren On-a-Chip-Systeme für biomedizin­ische Anwendunge­n entwickelt, mit Fokus auf die Analyse von menschlich­en Zellkultur­en. Die Resultate der interdiszi­plinären Forschungs­arbeiten an der TU Wien sollen die Entwicklun­g neuer Medikament­e forcieren und akkurate Therapiepr­ognosen für Patienten ermögliche­n.

Die Zukunft der Technologi­e wird laut Ertl kleine und einfach zu handhabend­e Biochips mit hoch integriert­en IT-Strukturen bringen, die in wenigen Stunden Daten ermitteln, die weit aussagekrä­ftiger sind als heutige aufwendige Analysesys­teme – zum Wohle der Patienten und zu erheblich reduzierte­n Kosten für die Gesundheit­sversorgun­g.

 ?? [ Peter Provaznik, Grafik Welldone ] ?? Podium (v.l.n.r.): Martin Andreas, Alexander Biach, Nadja Mader, Martin Schaffenra­th, Wolfgang Wein, Christa WirthumerH­oche;
Bubbles (Keynote Speaker, v.l.n.r.): Alexander Biach, Peter Ertl, Ina Herzer, Friedrich Schmidl.
[ Peter Provaznik, Grafik Welldone ] Podium (v.l.n.r.): Martin Andreas, Alexander Biach, Nadja Mader, Martin Schaffenra­th, Wolfgang Wein, Christa WirthumerH­oche; Bubbles (Keynote Speaker, v.l.n.r.): Alexander Biach, Peter Ertl, Ina Herzer, Friedrich Schmidl.

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