SOS-Kinderdorf zieht Bilanz: „Gruppengröße kritisch“
Forderungen. Das SOS-Kinderdorf Wien verlangt geringere Gruppengrößen im Kindergarten.
Wien. Clemens Klingan, Geschäftsleiter von SOS-Kinderdorf Wien, zog am Dienstag ebenfalls eine Bilanz über die ersten 100 Tage der rot-pinken Rathauskoalition und das Koalitionsübereinkommen: „Wir haben uns angesehen, was im Koalitionsübereinkommen für Kinder wichtig ist und wo es erste Umsetzungsschritte gibt“, so Klingan zur „Presse“. Sein Fazit: „Prinzipiell fällt die Bilanz recht positiv aus.“
Im Kindergartenbereich ortet er allerdings Verbesserungsbedarf: „Die Erhöhung der Zahl von Assistentinnen im Kindergarten ist positiv. Aber nach wie vor ist die Gruppengröße kritisch.“Dort würden 25 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren zusammengefasst. „Die Gruppengröße sollte reduziert werden“, fordert der SOSKinderdorf-Wien-Geschäftsleiter. Bei den Kindergärten selbst sieht er in Coronazeiten aber „viel Positives“: „Die Kindergärten waren durchgehend geöffnet. Hier wurde Großes geleistet.“Gleichzeitig würde sich Klingan wünschen, dass jede öffentliche Schule leicht über einen öffentlichen Radweg zu erreichen ist, da viele Kinder mit dem Fahrrad zur Schule fahren würden.
Nebenbei: Klingan freut, dass jetzt ein Pilotprojekt zu Familienwohnen (gemeinsam mit der MA 11 – Kinder- und Jugendhilfe) auf Schiene gebracht werden konnte. Erstmalig ist es in Wien möglich, dass eine Mutter mit ihren Kindern gemeinsam betreut wird. „Das haben wir in den vergangenen sechs Wochen auf Schiene gebracht, so Klingan. Und die generelle Situation von Kindern? Wien habe sich zu einer kinderfreundlichen Stadt entwickelt. „Im Bereich der Bildung, Schule und Kindergärten hat sich die Situation verbessert“, meint er: „Es wurden auch Ganztagsschulen ausgebaut, um Familien zu entlasten.“(stu)