Historischer Sprung von der großen Schanze
Fliegt Marita Kramer heute zum verdienten Einzel-Gold?
Oberstdorf. Wie auf der Normalschanze geht es bei der WM in Oberstdorf auch auf der Großschanze mit dem Einzel der Damen los. Die Besonderheit ist der Premieren-Status dieses Events, erstmals werden Medaillen auf einem großen Bakken auch an Frauen vergeben. Marita Kramer und Daniela Iraschko-Stolz haben die Chance auf ihre jeweils dritte Medaille bei diesen Titelkämpfen, Chiara Hölzl und Sophie Sorschag nach dem Titel mit der Equipe auf ihre zweite.
Kramer zählt heute zu den absoluten Favoritinnen (17.15 Uhr, live, ORF1). Die 19-Jährige hat auf das Training auf der großen Schattenberg-Schanze zwecks Regeneration verzichtet. In den drei Normalschanzen-Konkurrenzen war sie in Summe der sechs Sprünge die Beste im Frauen-Feld, und auf der Großschanze wird die Salzburgerin noch stärker eingeschätzt. „Die Großschanze liegt mir sehr“, sagte Kramer.
Bekanntes Terrain
Im Oktober und im Jänner hat das rot-weiß-rote Team Trainingskurse in Oberstdorf absolviert, von daher kennt die vierfache Weltcupsiegerin den Bakken. „Die Schanze ist zum Fliegen ganz lässig. Wenn du einen guten Sprung erwischst, ist sie megacool.“Verantwortlich dafür macht Kramer ihr Flugsystem. „Mit dem kann ich viel herausholen“, erklärt sie. Dass sie Höhenangst hat, verhehlt sie weiterhin nicht.
Wettkampf-Erfahrungen hat die Heeressportlerin auf der Schanze bereits, Anfang Februar des Vorjahres wurde sie in zwei Weltcup-Bewerben Sechste und Dritte. Auf die Rückkehr auf die Schanze freute sie sich besonders. „Die Kleine ist auch ganz cool, aber das weite Fliegen taugt mir doch mehr.“Beide Oberstdorfer Events gewann die damals in Hochform agierende Hölzl, Iraschko-Stolz war Dritte. Hölzl stellte bei ihrem Doppelschlag 2020 sogar den Frauen-Schanzenrekord von 141,5 Metern auf. Wenn das kein gutes Omen ist. (fin)