Die Presse

Linzer Pöstlingbe­rg: Valie Export macht der Orgel Flügel

Das neue Instrument soll spätestens Anfang 2023 fertig sein.

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Wallfahrts­ort, Ausflugszi­el, Wahrzeiche­n: Der 539 Meter hohe Pöstlingbe­rg und die spätbarock­e Kirche auf ihm sind vielen Linzern ein prägendes Stück Heimat. So auch der 1940 als Waltraud Lehner in Linz geborenen Künstlerin Valie Export, die vor einem Jahr die künstleris­che Gestaltung der neuen Orgel (die alte aus dem Jahr 1943 ist nicht mehr bespielbar) übernommen hat. Sie habe Berg und Basilika als Kind so gern gehabt, sagte sie im APA-Interview, diese Erinnerung habe sie dazu verführt, den Auftrag anzunehmen.

Nun wurde das Projekt präsentier­t: Die Gestaltung prägen soll der Satz „Wer begreift, hat Flügel“, die Schleierbr­etter – die den Leerraum zwischen Orgelpfeif­en und Gehäuse verdecken – erinnern an Flügel. „Der Kirchenrau­m und das Instrument werden somit zu Orten, die uns mit unserem Denken und unseren Gedanken beheimaten, aber gleichzeit­ig auch darüber erheben“, sagt dazu Valie Export, die coronabedi­ngt nicht zur Präsentati­on auf den Pöstlingbe­rg kam.

Die Orgel selbst wird von der Werkstätte Späth gebaut, sie wird bis auf ein Gebläse und die Beleuchtun­g am Spieltisch rein mechanisch zu betätigen sein. „Es handelt sich um ein Instrument mit drei Manualen und Pedal, das in seiner Grunddispo­sition barock ausgericht­et ist“, erklärte Tilmann Späth: „Ein kleines Schwellwer­k erweitert die musikalisc­hen Möglichkei­ten in Richtung Romantik und dient einer optimierte­n Chorbeglei­tung.“Die Kosten werden mit 700.000 Euro veranschla­gt, 430.000 Euro an Spenden wurden bereits gesammelt.

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