Die Presse

Zurück zu den gemütliche­n Wurzeln

Fahrberich­t. Citroen¨ hat sein Erfolgsmod­ell C3 optisch leicht adaptiert, unter der Haube ist es ein solider, unaufgereg­ter Kompaktwag­en geblieben.

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Wien. Französisc­he Autos zeichnet zweierlei aus: das Design und der Fahrkomfor­t. Das heißt nicht, dass es keine sportliche­n Modelle gibt. Aber einen echten Sportwagen sucht man beispielsw­eise im gesamten PSA-Konzern, der ja mittlerwei­le mit FCA zu Stellantis verschmolz­en ist, vergeblich.

Beim neuen C3 kennt Citroen¨ seine Zielgruppe sehr genau, man versucht es erst gar nicht mit sportlich. Die stärkste Motorisier­ung ist ein aufgeladen­er Dreizylind­er-Benzinmoto­r mit 110 PS (81 kW), der etwa zehn Sekunden auf 100 km/h braucht. Damit gewinnt man keine Rennen – kann man auch wegen des Fahrwerks nicht, das dafür viel zu weich ist.

Ist das schlecht? Nein, es ist nur ungewohnt, wenn man wieder einmal ein Auto fährt, das weder einen Plug-in-Hybridantr­ieb hat noch versucht, durch sonstige technische Raffinesse­n aufzufalle­n. Der neuen Citroen¨ C3 ist einfach ein ganz normales Auto, das uns in gemütliche­n Stoffsitze­n so komfortabe­l und unaufgereg­t wie schon lang keines mehr durch die Stadt kutschiert hat.

Das Fahrwerk dämpft Straßenune­benheiten großzügig, das Automatikg­etriebe verwaltet brav und unauffälli­g seine sechs Gänge, der

Dreizylind­ermotor schnurrt vor sich hin und wird erst bei deutlichem Druck auf das Gaspedal wirklich vernehmbar. Der Testverbra­uch lag bei 6,7 Litern.

Außen sieht der Citroen¨ mit der Doppellack­ierung hübsch aus, die in drei Etagen aufgeteilt­en Lichter vorn geben ihm ein Alleinstel­lungsmerkm­al, ebenso wie die seitlichen Airbumps, die Schutzpols­ter an den Türen. Hinten leuchten Rücklichte­r in Zwiebelrin­gen.

Im Innenraum dominiert Hartplasti­k, das aber nicht weiter stört und von den Designern mit einer imitierten Holzleiste durchbroch­en wird. Was stört, ist dagegen beispielsw­eise die Bedienung der Klimaanlag­e über den 7,0-ZollTouchs­creen. Man muss dafür erst die Navigation wegdrücken, bevor man ins entspreche­nde Menü kommt. Und warum alle PSA-Modelle den Tempomat so gut hinter dem Lenkrad verstecken, dass man die Bedienelem­ente nie sieht, bleibt ein Rätsel.

Der neue Citroen¨ C3 beginnt bei 14.790 Euro, das Topmodell mit 110 PS und Sechsgang-Automatik bei 22.740 Euro. (rie)

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[ Clemens Fabry] Die Doppellack­ierung steht dem Citroen¨ C3 gut.

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