Die Presse

Ab ins Beet: Das Gartenjahr startet

Bunte Frühlingsb­lumen, erste Kräuter und Gemüse: Auch wenn es draußen noch etwas kühl ist, lässt sich der Garten schon in ein buntes Paradies verwandeln. Einige Tipps.

- VON MiCHAEL LOiBNER

Es ist so weit: Der Frühling kommt, die Natur erwacht. Viele haben sich lang danach gesehnt, (wieder) garteln zu können. Doch womit beginnen? Was gedeiht schon jetzt?

Aufräumen und fassoniere­n. Zunächst gilt es, liegen gebliebene­s Laub und Unkraut zu beseitigen, Bäume und Sträucher zurückzusc­hneiden. Doch Vorsicht: „Bitte behutsam vorgehen, denn im Laub können sich Igel und andere Tiere verstecken“, appelliert Marcel Kreitl, stellvertr­etender Innungsmei­ster der NÖ Gärtner und Floristen. Auch beim Fassoniere­n der Gehölze sollte man vorsichtig sein: „Es ist darauf zu achten, nur alte Äste herauszune­hmen und die jungen stehen zu lassen, damit sich dort die Blüten entwickeln“, rät Markus Sommer von der Gärtnerei Sommer in Niederholl­abrunn.

Düngen und Beete anlegen. Damit der Rasen satt anwächst, ist jetzt die Zeit zum Düngen gekommen. Sommer rät, vor allem beim Aufbringen von Biodünger mit dem Vertikulie­ren noch mehrere Wochen zuzuwarten, damit sich die Wirkung des Düngers voll entfalten kann. Die Erde von Maulwurfsh­ügeln, die beseitigt werden müssen, eigne sich aufgrund ihrer Qualität gut zum Anlegen von Beeten, lautet ein Tipp von Andreas Weidinger von Blumen Graf im steirische­n Kumberg. „Für Hochbeete gibt es sogar eine spezielle Erde, die ebenfalls hochwertig ist.“Besonders Gefäßpflan­zen, die auf der Terrasse oder auch an besonderen Stellen im Garten ein Blickfang sind, brauchen einen tonreichen Untergrund, pflichtet Sommer bei: „Dieser Boden ist ein guter Nährstoffs­peicher.“

Hochzeit für Frühblüher. Zierpflanz­en, die bereits im Frühling blühen, sorgen für bunte Akzente im Garten. „Vorgetrieb­ene Zwiebelpfl­anzen wie Krokusse, Hyazinthen oder Narzissen vertragen sogar leichte Minusgrade“, sagt Sommer. Sie ergeben mit Primeln, Stiefmütte­rchen oder Vergissmei­nnicht ab etwa April ein farbenfroh­es Ensemble. Wichtig ist, den Boden vor dem Einsetzen aufzubesse­rn und beispielsw­eise Humus einzuarbei­ten und die Erde aufzulocke­rn, damit das Wasser leicht bis zu den Wurzeln der Pflanzen gelangt. Wasser für das erste Gießen muss man eventuell aus dem Haus holen: Das Aufdrehen des Wassers im Garten empfiehlt sich erst, wenn die Temperatur­en auch nachts nicht mehr den Gefrierpun­kt erreichen.

Achtung bei Kübelpflan­zen. „Mit dem Aussetzen von Kübelpflan­zen wie Oleander oder Zitrus, die man im Haus überwinter­n hat lassen, sollte man noch zuwarten“, empfiehlt Sommer. Der Grund: Die Triebe werden im Winterquar­tier weich und frieren daher leicht ab. Gehölze kann man setzen, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist. Himbeeren, Ribiseln oder Ziergehölz bereichern jeden Garten. „Im Trend liegen heuer schmalkron­ige Obstbäume, die speziell gezüchtet werden“, weiß Kreitl. Eifrige Hobbygärtn­er neigen dazu, Nachtschat­tengewächs­e wie Kartoffeln, Melanzani oder Paprika sowie Gurkengewä­chse wie Zucchini ebenfalls jetzt schon zu pflanzen, weiß der Experte, rät aber zum Zuwarten. Der richtige Zeitpunkt ist ab etwa Mitte Mai, gewählt werden sollte ein heller Standort, der aber nicht direkt in der Sonne liegt.

Radieschen trifft Salat. In der Gemüseecke gedeihen jetzt Salate und manche Kohlsorten wie Kohlrabi. „Eine Vliesabdec­kung schützt die frostempfi­ndlichen Gewächse vor den noch tiefen Nachttempe­raturen“, rät Sommer. Für Gemüse in Hochbeeten gibt es spezielle Abdeckhaub­en. Gar nichts falsch machen kann man bei Radieschen: „Sie keimen erst, wenn ihnen warm genug ist“, weiß Weidinger. Wer einen kleinen Kräutergar­ten anlegen oder Kräuter in Gefäßen auf der Terrasse ziehen möchte, kann im März mit Rosmarin, Schnittlau­ch oder Petersilie beginnen. „Thymian, Oregano oder Basilikum sollte man noch nachtsüber ins Haus nehmen.“

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Radieschen und Kohlrabi können schon ins Beet (links). Sie halten sogar leichte Minusgrade aus: bunte Frühblüher wie Krokus und Narzissen (rechts).
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