Ab ins Beet: Das Gartenjahr startet
Bunte Frühlingsblumen, erste Kräuter und Gemüse: Auch wenn es draußen noch etwas kühl ist, lässt sich der Garten schon in ein buntes Paradies verwandeln. Einige Tipps.
Es ist so weit: Der Frühling kommt, die Natur erwacht. Viele haben sich lang danach gesehnt, (wieder) garteln zu können. Doch womit beginnen? Was gedeiht schon jetzt?
Aufräumen und fassonieren. Zunächst gilt es, liegen gebliebenes Laub und Unkraut zu beseitigen, Bäume und Sträucher zurückzuschneiden. Doch Vorsicht: „Bitte behutsam vorgehen, denn im Laub können sich Igel und andere Tiere verstecken“, appelliert Marcel Kreitl, stellvertretender Innungsmeister der NÖ Gärtner und Floristen. Auch beim Fassonieren der Gehölze sollte man vorsichtig sein: „Es ist darauf zu achten, nur alte Äste herauszunehmen und die jungen stehen zu lassen, damit sich dort die Blüten entwickeln“, rät Markus Sommer von der Gärtnerei Sommer in Niederhollabrunn.
Düngen und Beete anlegen. Damit der Rasen satt anwächst, ist jetzt die Zeit zum Düngen gekommen. Sommer rät, vor allem beim Aufbringen von Biodünger mit dem Vertikulieren noch mehrere Wochen zuzuwarten, damit sich die Wirkung des Düngers voll entfalten kann. Die Erde von Maulwurfshügeln, die beseitigt werden müssen, eigne sich aufgrund ihrer Qualität gut zum Anlegen von Beeten, lautet ein Tipp von Andreas Weidinger von Blumen Graf im steirischen Kumberg. „Für Hochbeete gibt es sogar eine spezielle Erde, die ebenfalls hochwertig ist.“Besonders Gefäßpflanzen, die auf der Terrasse oder auch an besonderen Stellen im Garten ein Blickfang sind, brauchen einen tonreichen Untergrund, pflichtet Sommer bei: „Dieser Boden ist ein guter Nährstoffspeicher.“
Hochzeit für Frühblüher. Zierpflanzen, die bereits im Frühling blühen, sorgen für bunte Akzente im Garten. „Vorgetriebene Zwiebelpflanzen wie Krokusse, Hyazinthen oder Narzissen vertragen sogar leichte Minusgrade“, sagt Sommer. Sie ergeben mit Primeln, Stiefmütterchen oder Vergissmeinnicht ab etwa April ein farbenfrohes Ensemble. Wichtig ist, den Boden vor dem Einsetzen aufzubessern und beispielsweise Humus einzuarbeiten und die Erde aufzulockern, damit das Wasser leicht bis zu den Wurzeln der Pflanzen gelangt. Wasser für das erste Gießen muss man eventuell aus dem Haus holen: Das Aufdrehen des Wassers im Garten empfiehlt sich erst, wenn die Temperaturen auch nachts nicht mehr den Gefrierpunkt erreichen.
Achtung bei Kübelpflanzen. „Mit dem Aussetzen von Kübelpflanzen wie Oleander oder Zitrus, die man im Haus überwintern hat lassen, sollte man noch zuwarten“, empfiehlt Sommer. Der Grund: Die Triebe werden im Winterquartier weich und frieren daher leicht ab. Gehölze kann man setzen, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist. Himbeeren, Ribiseln oder Ziergehölz bereichern jeden Garten. „Im Trend liegen heuer schmalkronige Obstbäume, die speziell gezüchtet werden“, weiß Kreitl. Eifrige Hobbygärtner neigen dazu, Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Melanzani oder Paprika sowie Gurkengewächse wie Zucchini ebenfalls jetzt schon zu pflanzen, weiß der Experte, rät aber zum Zuwarten. Der richtige Zeitpunkt ist ab etwa Mitte Mai, gewählt werden sollte ein heller Standort, der aber nicht direkt in der Sonne liegt.
Radieschen trifft Salat. In der Gemüseecke gedeihen jetzt Salate und manche Kohlsorten wie Kohlrabi. „Eine Vliesabdeckung schützt die frostempfindlichen Gewächse vor den noch tiefen Nachttemperaturen“, rät Sommer. Für Gemüse in Hochbeeten gibt es spezielle Abdeckhauben. Gar nichts falsch machen kann man bei Radieschen: „Sie keimen erst, wenn ihnen warm genug ist“, weiß Weidinger. Wer einen kleinen Kräutergarten anlegen oder Kräuter in Gefäßen auf der Terrasse ziehen möchte, kann im März mit Rosmarin, Schnittlauch oder Petersilie beginnen. „Thymian, Oregano oder Basilikum sollte man noch nachtsüber ins Haus nehmen.“