Wacht Wien auf ?
Zertifikate. Mit der Wirtschaftserholung rücken konjunktursensible Aktien wieder in den Fokus. Chancen bietet etwa die Wiener Börse.
Wien. Die Aufholrallye seit dem schweren Crash vom Frühjahr 2020 hat auch die heimische Börse längst erfasst. Das Leitbarometer ATX legte seit dem Tiefpunkt vor rund einem Jahr um mehr als 50 Prozent zu. Damals touchierte der Index kurzzeitig die Marke von 1630 Punkten und erreichte damit beinahe das Tief von 2009.
Die heftigen Schwankungen an der Wiener Börse haben freilich handfeste Gründe. Viele der gelisteten Unternehmen seien weltweit tätig, sagt Alois Wögerbauer, Geschäftsführer der 3 Banken-Generali Investment. Er meint, deren Erfolg hänge deshalb nebst der eigenen Leistung zu einem guten Teil von der globalen Wirtschaftsentwicklung ab. Und da hinterließ der schwere Wirtschaftseinbruch im Jahr 2020 eine kräftige Delle in der Entwicklung des ATX, in dem vor allem vier Sektoren dominieren: Energie, Finanz, Industrie sowie Immobilien.
Einen ersten Aufschwung für sehr konjunktursensible Firmen, wie es viele im ATX sind, gab es am 9. November 2020. Damals gaben Pfizer und Biontech eine 90-prozentige Wirksamkeit ihres CoronaImpfstoffs bekannt. Der Durchbruch nährte Hoffnungen auf eine globale Konjunkturerholung und beflügelte die Wiener Börse. Nun könnte es weiteren Rückenwind geben. Vor Kurzem revidierte der Internationale Währungsfonds seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr auf sechs Prozent nach oben.
Doch wo sieht Wögerbauer besondere Chancen? Er verweist auf den Leiterplattenhersteller AT&S. „Die Aktie bietet eine der seltenen Möglichkeiten, auf dem heimi
schen Markt in die Digitalisierung zu investieren.“Der Konzern profitiert indirekt von der steigenden Chip-Nachfrage. Deshalb möchte AT&S seine Kapazitäten am chinesischen Standort Chongquing für ABF-Substrate ausweiten. Diese werden zum Beispiel für 5G-Netzwerkchips gebraucht.
Mehr als nur Ziegel
Auch bei Wienerberger sieht Wögerbauer die Entwicklung positiv. Er meint, es handle sich längst nicht nur um einen Ziegelproduzenten. Inzwischen mischt der Konzern in anderen Bereichen mit, zu denen etwa Fassadensysteme, Steinzeugrohre und Kunststoffrohre zählen. „Zudem hat der jüngste Zukauf in den USA überzeugt.“Mitte Dezember 2020 wurde der US-Fassadenspezialist Meridian Brick übernommen.
Anleger, die statt auf ein breites Portfolio in Einzeltitel mit einem Puffer investieren wollen, können dies mit einem CappedBonus-Zertifikat tun. Bei diesem Produkt wird zum Laufzeitende eine fixe Bonuszahlung in Höhe eines festgelegten Aktienkurses – oder Indexstandes – in Aussicht gestellt. Der festgelegte Kurs ist zugleich der sogenannte Cap, da Anleger an weiteren Kurszuwächsen nicht teilhaben. Und wo liegen die Renditechancen? Die ergeben sich dann, wenn der Kaufkurs des Zertifikats unter dem Cap liegt.
Zu tief darf der Zertifikatekurs während der Laufzeit aber nicht sinken. Wird nach unten hin nämlich eine fixe Barriere berührt oder unterschritten, verfällt die Bonuszahlung. Der weitere Kursverlauf des Zertifikats richtet sich dann 1:1 an jenen des Basiswerts, weshalb Verluste möglich sind, während die Chancen nach oben weiterhin auf den Cap begrenzt bleiben
in solches Produkt bietet etwa die Raiffeisen Centrobank auf AT&S an (AT0000A2P5E6). Der Cap liegt bei 34,70 Euro, die Barriere bei 21,70 Euro. Letzter Handelstag ist der 15. September 2022. Auf Wienerberger bietet die Erste Group ein Capped-Bonus-Zertifikat an (AT0000A2NLN9). Der Cap liegt hier bei 37,10 Euro, die Barriere bei 25,50 Euro. Letzter Handelstag ist am 15. Dezember 2021.