Die Presse

Es braucht 43.000 Erstimpfun­gen pro Tag

Corona. Eine Impfung für alle, die wollen, bis Ende Juni: Will die Regierung ihr Ziel erreichen, muss sie das Tempo erhöhen. In Wien startet indessen das Impfen in Impfboxen und in den Ordination­en.

-

Wien. Bis Ende Juni sollen zumindest zwei Drittel der Bevölkerun­g – so sie denn wollen – eine erste Coronaimpf­ung bekommen. So lautet das Verspreche­n der Regierung. Dazu muss das Tempo aber erhöht werden. Insgesamt haben vorige Woche 203.725 Personen ihre erste Impfung erhalten, also durchschni­ttlich 29.103 pro Tag. Bei dieser Geschwindi­gkeit würde das Impfziel erst im

August erreicht. Nötig wären knapp

43.000 Erstimpfun­gen pro Tag.

Die Regierung geht allerdings davon aus, dass in den kommenden drei Wochen 1,1 Millionen Impfdosen verfügbar sein werden, womit eine weitere leichte Beschleuni­gung des Impftempos möglich sein sollte. So werden laut Homepage des Gesundheit­sministeri­ums diese Woche die ersten 16.800 Dosen von Johnson & Johnson erwartet.

Das Rückgrat des heimischen Impfprogra­mms bleibt aber weiterhin Pfizer: Fast sieben von zehn Impfungen wurden damit durchgefüh­rt. Auf AstraZenec­a entfällt nicht einmal jede vierte Impfung, auf Moderna weniger als ein Zehntel. In Wien startet indessen nun die Impfung im niedergela­ssenen Bereich – zunächst in den „Impfboxen“, den umfunktion­ierten „Schnupfen-Checkboxen“, in denen bisher Menschen mit grippalen Symptomen getestet wurden. Konkret werden die Boxen in Meidling, Favoriten, Ottakring, Floridsdor­f und Donaustadt umgewandel­t. Hausärzte mit Kassenvert­rag können dort für ihre Patientinn­en und Patienten Termine buchen. Bereits 180 Ärzte haben Slots reserviert.

Es handelt sich um ein dreiwöchig­es Pilotproje­kt, wie Gesundheit­sstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und der Vizepräsid­ent der Ärztekamme­r Wien, Johannes Steinhart, am Montag in einer Pressekonf­erenz erläuterte­n. Wird das Projekt fortgeführ­t, sollen alle 30 Schnupfenc­ontainer einbezogen werden.

Ab kommender Woche beim Hausarzt

Ab kommender Woche wird dann auch in den Ordination­en geimpft. Interesse hätten 1000 Ärzte gezeigt, aufgrund der Impfstoffm­enge machen jedoch nur 560 mit. In den Ordination­en werden Johnson & Johnson sowie AstraZenec­a verabreich­t. In den Impfboxen kommt Biontech/Pfizer zum Einsatz. Für April sind vergangene Woche mehr als 100.000 Impftermin­e freigescha­ltet worden: 75.000 für die Altersgrup­pe über 65 Jahre sowie 22.500 für Hochrisiko­patienten. (APA)

 ?? [ APA ] ?? Zuerst werden einige, später aber vielleicht alle Schnupfen-Checkboxen zu Miniimpfze­ntren.
[ APA ] Zuerst werden einige, später aber vielleicht alle Schnupfen-Checkboxen zu Miniimpfze­ntren.

Newspapers in German

Newspapers from Austria