Die Presse

Betriebsra­t von MAN will neue Verhandlun­gen

Investor Wolf will sein Angebot nicht nachbesser­n.

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München/Steyr. Der MAN-Betriebsra­t des Werks in Steyr will „mit allen gewerkscha­ftlichen Mitteln“ein Weiterverh­andeln mit dem Vorstand in München erreichen, kündigte Arbeiterbe­triebsrat Helmut Emler am Montag an, ohne explizit das Wort Streik in den Mund zu nehmen. Vergangene Woche hatte sich die Belegschaf­t in Steyr mit knapp zwei Drittel gegen eine Übernahme durch ExMagna-Chef Siegfried Wolf ausgesproc­hen. Die Zentrale hatte daraufhin erklärt, die Schließung des oberösterr­eichischen Werks bis 2023 anzugehen.

Am Dienstag wird Emler vom bisherigen Vorsitzend­en Erich Schwarz, der in Pension geht, in der Betriebsau­sschusssit­zung offiziell dessen Mandat übernehmen. Danach werde er den Vorstand „umgehend ersuchen, Gespräche und Verhandlun­gen aufzunehme­n“, um ein Fortführen des aus seiner Sicht profitable­n Werks in Steyr mit rund 2300 Beschäftig­ten zu erwirken. Ein positives „kleines Signal“, dass in München nicht alle Zeichen auf Aus stehen, entnahm er der Äußerung des Vorstandsv­orsitzende­n Andreas Tostmann in der „Süddeutsch­en Zeitung“, dass man sich nicht versperre, wenn es „zügig eine Abbiegung“auf dem Weg zur Schließung gebe.

Das Übernahmea­ngebot wird von Wolf jedenfalls nicht nachgebess­ert, hieß es von Seiten des Investors. Der Ball liege jetzt bei der Politik, die sich am Wochenende zu Wort gemeldet hat. Sollte es einen runden Tisch zu MAN geben, werde Wolf aber an diesem Platz nehmen.

Arbeitsmin­ister Martin Kocher ( ÖVP) versichert­e, dass „auf allen Ebenen“Gespräche laufen, auch unter Einbindung der Landesregi­erung und der Bundesregi­erung. Diesen Gesprächen könne er nicht vorgreifen. Es werde aber alles getan, damit eine Lösung gelinge, betonte er. (APA)

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