Venetien buhlt um Urlauber aus Österreich
Corona. Impfkampagne soll die Sommersaison retten.
Rom. Mit strengen Anti-CovidVorlagen buhlt die norditalienische Region Venetien um österreichische Urlauber. Die Region arbeitet an einem Plan, damit die Sommersaison bald starten kann. Bis zum Sommer sollen in Venetien alle Menschen über 60 Jahre geimpft werden. „Wir wollen zur coronafreien Region werden“, sagte der Präsident Venetiens, Luca Zaia, im Gespräch mit ausländischen Journalisten.
„Wir wollen so bald wie möglich in die Sommersaison starten und unsere Gäste aus Österreich und Deutschland begrüßen. Ich bin sicher, dass wir dank unserer Impfkampagne unbesorgt in den Sommer starten können“, sagte Zaia und zeigte sich zuversichtlich, dass die fünftägige Quarantäne für Menschen aus EU-Ländern, die nach Italien reisen, bald abgeschafft werden kann. „Venetien kann nicht auf Beziehungen verzichten, die die Region in den vergangenen Jahrzehnten konsolidiert hat. Österreicher und Deutsche sind die größte Gruppe ausländischer Besucher“, sagte Zaia.
Coronafreie Inseln?
Im vergangenen Jahr sei die Zahl der österreichischen Touristen in Venetien um 61 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Übernachtungen von Österreichern sank von 3,8 Millionen im Jahr 2019 auf 1,5 Millionen im vergangenen Jahr, berichtete Zaia. Der Tourismus generierte in Venetien im Jahr vor der Epidemie 18 Mrd. Euro. 2019 hatte die Region insgesamt 48 Millionen Übernachtungen gemeldet.
Zaia sprach sich gegen Pläne für coronafreie Inseln in Italien aus. Wichtige Impfdosen würden dann für die Immunisierung jüngerer Menschen genützt werden, obwohl Ältere den Impfstoff dringender benötigen, meinte er. Das Thema wird derzeit in Italien lebhaft diskutiert. (APA)