Die Presse

Kluge Gedanken ins Lächerlich­e gezogen

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„Fragen wir die Betroffene­n . . .“, „Quergeschr­ieben“von G. Walterskir­chen, 12. 4.; und Leserbrief­e vom 13. 4. und 14. 4.

Gudula Walterskir­chen bringt zum Thema Umgang mit der Pandemie zwei sehr anschaulic­he Beispiele anhand von zwei Medizineri­nnen. Daraus würde ich zwei Ansatzpunk­te ableiten, über die Medizin und Politik wohl dringend nachdenken sollten: Es wird die Frage aufgeworfe­n, warum Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, erst sehr spät – oft in weit fortgeschr­ittenem Krankheits­stadium – medizinisc­he Hilfe in Anspruch nehmen (müssen) und einen sehr schweren Verlauf erleiden. Frau Walterskir­chen will m. E. hier darstellen, dass gerade eine Arztvisite und früh eingeleite­te Behandlung möglicherw­eise schwere Krankheits­verläufe verhindern könnten, und stellt das derzeit vorgeschri­ebene Prozedere über „1450“damit infrage, weil es eben eine rechtzeiti­g begonnene Behandlung verhindert. Frau Walterskir­chen zeigt Schwächen in unserem Gesundheit­ssystem auf, in dem eine zur Verfügung stehende Ärztin für Hilfstätig­keiten eingesetzt wurde, die auch eine nicht so hoch qualifizie­rte Person hätte übernehmen können. Zum Fiebermess­en im Eingangsbe­reich eine Ärztin einzusetze­n, scheint in diesen Krisenzeit­en mehr als befremdlic­h!

Schade, dass solch kluge Gedanken als Unsinn abgetan und in Leserbrief­en von Ärzten geradezu ins Lächerlich­e gezogen werden! Mag. Erika Zödl-Pachinger,

4910 Ried Innkreis

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