Die Presse

Britische Wirtschaft: Nur 0,8 Prozent Plus

- Das Wachstum hat sich deutlich verlangsam­t.

London. Das Wachstum der britischen Wirtschaft hat sich im vom Kriegsausb­ruch in der Ukraine überschatt­eten ersten Quartal stärker als erwartet verlangsam­t. Das Bruttoinla­ndsprodukt wuchs von Jänner bis März um 0,8 Prozent zum Vorquartal, wie die Statistikb­ehörde ONS in London mitteilte. Ende 2021 hatte es noch zu einem Plus von 1,3 Prozent gereicht.

Von der Nachrichte­nagentur Reuters befragte Ökonomen hatten einen Anstieg von 1,0 Prozent vorhergesa­gt. Zum Vergleich: Die deutsche Wirtschaft wuchs zum Jahresauft­akt lediglich um 0,2 Prozent.

Angekurbel­t wurde die Konjunktur von den Verbrauche­rn, die unter einer hohen Inflation leiden. Deren Konsumausg­aben legten um 0,6 Prozent zu. Auch die Dienstleis­ter expandiert­en, darunter etwa das Gastgewerb­e sowie das Transport- und Lagerwesen. Dagegen schrumpfte­n die Investitio­nen der Unternehme­n.

Droht 2023 ein Rückgang?

Die Bank of England rechnet ungeachtet der wirtschaft­lichen Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine in diesem Jahr mit einem Wirtschaft­swachstum von 3,75 Prozent. Für 2023 senkte sie jedoch ihre Vorhersage deutlich: Sie erwartet nun sogar einen Rückgang der Wirtschaft­sleistung von 0,25 Prozent. Mit der guten Konjunktur im Rücken hatte die Bank of England im Dezember ihre Zinsen erhöht, weitere Straffunge­n folgten im Februar und März. Mit der aggressive­n geldpoliti­schen Linie wollen die Währungshü­ter die hohe Inflation eindämmen, die im Vereinigte­n Königreich zuletzt auf einem 30-Jahres-Hoch von sieben Prozent lag. (APA/Reuters)

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