Mann lockte Frau nach Wien und sperrte sie wochenlang ein
Missbrauch. Der 57-Jährige nahm der der 45-Jährigen den Reisepass und die Bankomatkarte ab. Es kam zu körperlicher und sexueller Gewalt.
Wien. Ein besonders brutales Verbrechen dürfte sich in den vergangenen Wochen in Wien ereignet haben. Mit dem Versprechen auf ein besseres Leben soll ein 57-jähriger Mann eine 45-jährige Frau vor etwa einem Monat in die Bundeshauptstadt gelockt, ihr anschließend den Reisepass und ihre Bankomatkarte abgenommen und sie in seiner Wohnung eingesperrt haben. Es kam offenbar immer wieder zu körperlicher bzw. sexueller Gewalt.
Am Mittwoch gelang der Frau die Flucht, der Mann wurde noch am selben Tag festgenommen, berichtete die Polizei am Donnerstag per Aussendung.
Vor etwa zwei Wochen durfte die Frau erstmals die Wohnung verlassen, um für den Serben zu arbeiten. Er sei mit einem StreuLkw gefahren, sie habe schwere Säcke für ihn tragen müssen, sagte die 45-Jährige bei der Polizei aus. Schließlich konnte die Serbin durch Glück den Wohnungsschlüssel an sich nehmen und zu einer Supermarktfiliale flüchten. Dort vertraute sie sich einer Angestellten an, die wiederum unverzüglich die Polizei verständigte.
Der Beschuldigte bestreitet die Vorwürfe. Gegen ihn wurde ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen.
Hilfe für Betroffene von Gewalt
„Die Wiener Polizei ist Ansprechpartner für jedes Opfer von Gewalt und duldet keine Gewalt, gleichgültig in welcher Form“, betonte die Exekutive. Der Polizei-Notruf 133 ist für Personen erreichbar, die Gewalt wahrnehmen oder von Gewalt betroffen sind. Auch der 24-Stunden-Frauennotruf (01/71719) und der Frauenhaus-Notruf des Vereins Wiener Frauenhäuser (05 77 22) sind rund um die Uhr besetzt.
Das Landeskriminalamt Wien, Kriminalprävention, bietet zusätzlich Beratungen unter der Hotline 0800/216346 an. (APA)