Viel Raum für Innovation
Life Science. In der Muthgasse 9 in Wien entsteht ein neues Zentrum für innovative Forschung: Das Gebäude mit individuell planbaren Laborflächen und Büros wird 2025 beziehbar sein.
Ob Novartis, Takeda oder Boehringer Ingelheim: Zahlreich sind die wichtigen Impulsgeber im biopharmazeutischen Bereich, die Österreich zum bedeutenden Life Science Standort machen. In den vergangenen Jahren sind gerade rund um das Vienna Institute of Bio Technology (VIBT) der Universität für Bodenkultur in der Muthgasse im 19. Bezirk in Wien unzählige Start-ups und innovative Firmen dazugekommen. An Expertise fehlt es nicht, aber an geeigneten Flächen für Forschungsgruppen und Firmen sehr wohl.
Auch Studien zeigen: Während die Rahmenbedingungen für Forschung in Wien an sich gut sind und durch die generell guten Voraussetzungen in Österreich Top-Forscher aus aller Welt angezogen werden, ja, während sogar feststellbar ist, dass im ersten Halbjahr 2022 neuerlich die Zahl der Start-up-Finanzierungen ebenso angestiegen ist wie das investierte Volumen, fehlt es massiv an geeigneten Flächen für Forschungsgruppen und Firmen mit einem Fokus auf Forschung und Entwicklung.
Zu diesem Schluss kommt man durch eine Untersuchung von Ernst & Young aus dem heurigen Jahr, was das hohe investierte Volumen betrifft, ebenso wie durch eine Erhebung der LISA Vienna von 2019, die von einem massiven Engpass an passenden Laborflächen berichtet. Und seit der LISA-Studie hat sich die Situation im Gegenteil immer mehr zugespitzt. Wie soll also innovative Forschung vorangetrieben werden, wenn die Laborflächen fehlen? Wie können gerade junge Unternehmen kurz nach der Gründung flexibel auf Bedarf und Wachstum reagieren?
Modernes Konzept
Diesem Mangel an geeigneten Laborflächen soll nun mit einem modernen Gebäudekonzept in der Muthgasse 9 im 19. Bezirk abgeholfen werden. Dabei sollen die Labors ebenso wie die Büros ganz individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen Nutzer abstimmbar sein. Start-ups sollen mit dem Angebot ebenso angesprochen werden wie etablierte Firmen und Institutionen. Das Projekt wird von SIGNA entwickelt, der Seriengründer Otto Kanzler und sein Team standen bei der Konzeption und Planung zur Seite.
Umsetzung nach Bedarf
Das neue Gebäude bietet Forschern und Unternehmen die Möglichkeit, aus rund 50 bis 65 Quadratmeter großen Laboreinheiten verschiedene Labortypen und -größen zusammenzustellen. Je nach individuellem Bedarf wird der Detailausbau mit den Mietern gemeinsam konzipiert und entsprechend umgesetzt. So kann pro Stockwerk eine Gesamtlaborfläche von bis zu 1350 Quadratmetern auf Wunsch zusammengelegt werden. Flexibilität wird bei der Konzeption der Laborräumlichkeiten großgeschrieben und ist ein Atout für zukünftige Mieter.
Außerdem können Verrohrungen für Sondergas, Zuleitungen von vollentsalztem Wasser, Anschlussmöglichkeiten für 24-Stunden-Abluft und zusätzliche Kühlleistung optional hinzugefügt werden.
Bauherr und Investor ist die SIGNA Gruppe, die Architektur stammt von Hoffmann Janz Architects. Insgesamt stehen neun Geschoße und ein Untergeschoß mit einer Gesamtfläche von rund 27.200 Quadratmetern zur Verfügung, davon sind 12.400 Quadratmeter Laborfläche
und 10.500 Quadratmeter Büroräumlichkeiten. 2025 soll das innovative Gebäude bezugsfertig sein und zur weiteren Stärkung des LifeScience-Standortes Wien und der Muthgasse im Speziellen beitragen, wo bereits seit Anfang der 1990erJahre Life Sciences und speziell Angewandte Biotechnologie eine große Rolle spielen. Eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Wiens wird somit einem neuen Wandel unterzogen.
Gute Anbindung
Denn das Gebäude Muthgasse 9 befindet sich zwischen Boku-Universitätsstätten, dem Vienna Institute of Biotechnology (VIBT), dem Bahnhof Heiligenstadt und dem Donaukanal. Zukünftige Mieter sind gut angebunden, egal, ob sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder dem Auto anreisen. Die U4 ist ebenso in Gehdistanz wie die S-Bahnen S40 und S45, der Autobus 5B und 11A. Mit dem Fahrrad kann
man beispielsweise über den Donaukanalradweg gut in die Muthgasse gelangen, außerdem stehen eine Vielzahl an Fahrrad- und E-ScooterStationen in der näheren Umgebung zur Verfügung. Das Gebäude selbst wird rund 200 Stellplätze für Fahrräder samt E-Bike-Ladestation haben. Wer mit dem Auto anreist, hat die Möglichkeit, dieses in der Tiefgarage mit rund 80 Stellplätzen zu parken, wobei auch hier E-Ladestationen zur Verfügung stehen werden. Mit dem Flughafen ist man durch die Nähe zur Autobahn A22, zum Handelskai und zum Donaukanal gut verbunden. Nahversorger sind in direkter Nachbarschaft zu finden.
Grün und sicher
Dass Energieeffizienz (zum Teil gibt es Fotovoltaik an der Fassade), begrünte Dachflächen, Terrassen und Loggien in der Planung mitgedacht wurden, macht das Gebäude noch attraktiver. So gibt es in den Stockwerken 3 bis 8 jeweils eine Loggia,
in den Geschoßen 3, 7 und 8 Terrassen. Energiesparende Arbeitsplatzbeleuchtung gehört ebenso zur Grundausstattung wie Estrich mit Naturkautschuk als Bodenbelag im
Laborbereich und Doppelböden mit Teppich in den Büros. Eine Videoüberwachungsanlage ist im Allgemeinbereich vorhanden, ein modernes Zutrittssystem sorgt für zusätzliche Sicherheit.
Ende 2024 soll das Gebäude fertiggestellt werden. Laborbetreiber und zukünftige Mieter können somit ab 2025 von modernster Ausstattung, der guten Anbindung und von dem attraktiven Nutzungsmix des Quartiers in diesem großen Stadtentwicklungsgebiet profitieren. Vernetzungsmöglichkeiten sind in einem solchen Umfeld neben der Universität für Bodenkultur, dem Vienna Institute of Biotechnology und vielen innovativen Firmen und Start-ups der Nachbarschaft selbstverständlich. Das Interesse von potenziellen Mietern ist schon jetzt groß. Bisherige Rückmeldungen von Startups und KMU lassen den Schluss zu, dass das Laborgebäude nicht nur dem Bedarf entgegenkommt und in Konzept und Attraktivität seinesgleichen sucht, sondern es längst fällig war, ein solches Projekt umzusetzen. Und das gerade in einer Zeit, in der durch die Covid-19-Pandemie aufgezeigt wurde, wie wichtig Innovationen im biomedizinischen Bereich sind, welche sehr oft von jungen Firmen eingebracht werden. Gerade in Zeiten, in denen auch die Herausforderungen durch den Klimawandel ein zentrales Thema für Forscher und viele Start-ups rundum darstellen, kann so eine Stätte für Forschung entstehen und Innovationen mehr Raum zur Entfaltung geboten werden.
Das Projekt in der Muthgasse 9 setzt hier einen wichtigen Impuls für Neugründungen und die Stärkung junger Firmen der Biotechnologie-Branche und macht einen entscheidenden Schritt, um in der Versorgung des Life-Science-Standorts Wien mit flexibler Infrastruktur für Forschung und Entwicklung eine Lücke zu schließen.