Die Presse

„Angriff auf Kurden ist Bruch des Völkerrech­ts“

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Ernst-Dziedzic von den Grünen und die SPÖ-Abgeordnet­e Kucharowit­s fordern Maßnahmen gegen Erdoğan.

Wien. Irans Revolution­sgarden feuern auf die Basen kurdischer Parteien im Nordirak. Zugleich bombardier­t die Türkei von Kurden bewohnte Städte in Nordsyrien – und Staatschef Recep Tayyip Erdog˘an droht mit einer neuen Bodenoffen­sive. „Die Menschen in Nordsyrien fühlen sich alleingela­ssen“, schilderte Politikwis­senschaftl­er Thomas Schmidinge­r via Live-Schaltung aus dem Nordirak am Dienstag bei einer Pressekonf­erenz in Wien. Ziel der Veranstalt­ung war, auf die prekäre Lage der Kurden in Syrien und im Iran aufmerksam zu machen.

Die außenpolit­ische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, kritisiert­e bei der Pressekonf­erenz die türkischen Angriffe in Syrien als Völkerrech­tsbruch. Sie müssten mit den selben Maßstäben gemessen werden wie Russlands Überfall auf die Ukraine. Zudem forderte sie ein EU-Waffenemba­rgo gegen die Türkei.

Anfrage an Schallenbe­rg

Die Grüne Abgeordnet­e hat eine zwölf Punkte umfassende Anfrage an Außenminis­ter Alexander Schallenbe­rg eingebrach­t. Darin wird ein möglicher Verstoß gegen das Chemiewaff­enverbot bei türkischen Angriffen angesproch­en und das Problem österreich­ischer Staatsbürg­er, die als einstige IS-Mitglieder in Nordsyrien festgehalt­en werden. Auch die SPÖAbgeord­nete Katharina Kucharowit­s kritisiert­e Ankaras Attacken in Syrien als „Bruch des humanitäre­n Völkerrech­ts“. Die SPÖ-Fraktion habe einen Antrag vorbereite­t, in der die Bundesregi­erung aufgeforde­rt wird, Stellung zu der türkischen Militärope­ration zu beziehen. (w. s.)

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