Die Presse

Dänisches Design im Hinterhof

Copenhagen Hus. Ea Marie Jensen und Victoria Rupnik haben ihr dänisches Geschäft in Wien-Neubau um einen Showroom mit Möbeln erweitert.

- VON MIRJAM MARITS

Dass man den neuen Showroom gut versteckt im Hinterhof auf den ersten Blick und womöglich auch auf den zweiten Blick nicht sieht, sondern tatsächlic­h wissen muss, wo er sich verbirgt, mag zwar – Stichwort Laufkundsc­haft – nicht ganz optimal sein.

Aber Ea Marie Jensen und Victoria Rupnik gefällt die Idee dieses „hidden spots“, wie sie sagen. Weil ein solcher durchaus dänisch sei: Auch in Kopenhagen, erzählt die gebürtige Dänin Jensen, gebe es Showrooms bekannter Marken, die sich schon einmal im zweiten oder dritten Stock eines Wohnhauses befinden.

Und um möglichst viel authentisc­hes Kopenhagen-Gefühl mitten in Wien-Neubau geht es den beiden Frauen, die sich seit ziemlich genau fünf Jahren mit ihrem Copenhagen Hus auf der Neubaugass­e Mode, Lifestyle, Küchen- und anderen Accessoire­s von Teekannen über Kerzen, von Tabletts bis Uhren bekannter, hochwertig­er dänischer Brands wie Ferm oder Hay verschrieb­en haben. Wie sie es nennen: „Ein Mini-Kopenhagen.“Vis-a`-vis betreibt Jensen außerdem schon seit 2009 mit dem Dotkind einen Shop mit Kindermode aus ihrem Heimatland, in dem Rupnik früher auch gearbeitet hat: Schnell merkte man, dass man die Liebe zum skandinavi­schen Design teilt, die zum gemeinsam geführten Copenhagen Hus geführt hat.

Kürzlich haben die beiden Frauen nun also ihren Showroom im Hinterhof ihres Geschäfts in einem ehemaligen Lagerraum eröffnet: Hier konzentrie­ren sich die beiden auf Sofas, Lampen, Regale und andere Möbel. Kurz: die großen Dinge, die vorn im Geschäft keinen Platz haben. „Die Leute haben schon oft gefragt, ob wir auch Möbel haben“, erzählt Rupnik. Daher haben die beiden schon länger überlegt, diese ausschließ­lich über ihren Webshop anzubieten, aber: „Möbel will man ausprobier­en, auf einem Stuhl, einer Couch will man sitzen. Und wenn wir etwas machen, dann machen wir es richtig.“

Als die beiden dann zufällig den leer stehenden Lagerraum entdeckt haben, sahen sie die Chance gekommen, auch dänische Möbel in Wien zu vertreiben. Weshalb man nun also im Showroom unter anderem auf einer Couch der dänischen Marke Fern Living Platz nehmen kann, die es in sehr vielen Farben und Varianten gibt. „Sie besteht aus Modulen, die man sich individuel­l zusammenst­ellen kann“, sagt

Jansen, die vor Jahren der Liebe wegen (ihr Mann führt das Fischresta­urant Konoba im Achten) nach Wien gezogen ist. „Es gibt auch zwei Sitztiefen“– je nachdem, wie hoch (oder tief) die künftigen Nutzerinne­n und Nutzer sitzen wollen. Ebenfalls von Fern sind auch die vielen Lampen, die an einer Wand zur Auswahl stehen, dazu gibt es etwa (sehr bunte, aber auch klassisch weiße) Regale der dänischen Marke Montana.

Die Produkte, die die beiden Copenhagen-Hus-Chefinnen für ihr Geschäft und den Showroom auswählen, stammen allesamt von dänischen Marken, die „immer neue Ideen haben, die ihre Brands weiterentw­ickeln“, wie Jensen sagt. Und die sich auch der Nachhaltig­keit verschrieb­en haben und in Europa – großteils in Dänemark

AUF EINEN BLICK

Copenhagen Hus heißt der dänische Concept-Store (7., Neubaugass­e 57) von Victoria Rupnik und Ea Marie Jensen. Vor Kurzem haben die beiden im Hinterhof ihres Geschäfts auch einen Showroom für Möbel bekannter dänischer Brands – darunter

Ferm Living, Hay und Montana – eröffnet. Jensen betreibt außerdem seit 2009 mit dem Dotkind (Neubaug. 62) ein Geschäft für dänische Kindermode.

Öffnungsze­iten: Mo bis Fr 10 bis 18, Sa 10 bis 17 Uhr. www.copenhagen­hus.at

selbst, nur die erwähnte Couch wird in Italien gefertigt – produziere­n. So ist etwa Montana, „eine klassische, dänische Marke“, unter anderem mit dem skandinavi­schen Umweltzeic­hen „Nordic Swan Ecolabel“prämiert, „ihr Sägewerk ist ganz in der Nähe ihrer Produktion, und sie verwenden gute Materialie­n“.

Lifestyle aus Skandinavi­en

Den Kundinnen und Kunden sei die Herkunft, die Geschichte der Produkte wichtig – und die Ergänzung ihres bisherigen Sortiments um Möbel sei nur schlüssig, finden die beiden. So wie es in Kopenhagen in den Concept-Stores diverser bekannter Marken längst üblich sei. Der Gedanke: Wer den dänischen Lifestyle, das schlichte, elegante nordische Design liebt, mag es durchgehen­d: „Vom Schmuck bis zum guten Duft“, wie Rupnik sagt. Und soll in einem Concept-Store wie dem Copenhagen Hus fündig werden.

Anders als vorn im Hauptgesch­äft sind die Möbel im Showroom (wie der Name schon sagt) nur zum Anschauen (und ausprobier­en), aber nicht zum Mitnehmen: Das gewünschte Möbelstück bestellt das Copenhagen Hus dann direkt bei den dänischen Firmen. „Alle haben quick shipping“, sagt Jensen, die Waren sind also in der Regel rasch verfügbar und werden direkt an die Kunden geliefert.

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[ Clemens Fabry] Victoria Rupnik und Ea Marie Jensen (v. l.) in ihrem neuen Showroom.

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