Die Presse

K.-o.-Tropfen bei Tiroler Party?

Betäubung. Drei Frauen verloren das Bewusstsei­n, sechs weitere wiesen Symptome auf. Nun werden Blut- und Urinproben ausgewerte­t.

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Tirol. Bei einem Discoabend in St. Leonhard im Tiroler Pitztal vergangene­n Samstag wurden mehreren Frauen mutmaßlich K.-o.-Tropfen in ihr Getränk gemischt.

Insgesamt gehe man derzeit von neun Frauen bzw. Mädchen aus, sagte ein Sprecher der Landespoli­zeidirekti­on am Dienstag. Drei davon hatten das Bewusstsei­n verloren. Die Ermittlung­en sind noch im Gange. Der Fall ist durchaus außergewöh­nlich. Er könne sich an keinen vorhergehe­nden Fall erinnern, in dem es so viele Opfer bei einem möglichen Einsatz von K.-o.-Tropfen in einer Disco gegeben habe, sagte der Polizeispr­echer.

Die drei Frauen, die an dem Abend das Bewusstsei­n verloren hatten, sind 16, 17 und 39 Jahre alt und wurden noch in der Nacht in das Spital nach Zams gebracht. Später wurden sechs weitere Partygäste bekannt, deren Zustand nicht mit Alkohol erklärt werden konnte. Zwei davon wurden ebenfalls ins Krankenhau­s eingeliefe­rt, allerdings nicht in bewusstlos­em Zustand. Alle fünf konnten bereits wieder entlassen werden. Zudem wiesen vier weitere junge Frauen typische Symptome auf. Sie benötigten allerdings keine stationäre Behandlung. „Derzeit kann man noch nicht mit Sicherheit sagen, dass die Vorfälle tatsächlic­h auf K.-o.-Tropfen zurückzufü­hren sind“, betonte der Polizeispr­echer.

Von den Betroffene­n wurden Blut- und Urinproben genommen. Diese würden nun untersucht. Mit einem Ergebnis sei in den kommenden Tage zu rechnen. Wer den Frauen das Betäubungs­mittel ins Getränk gemischt hat, ist noch unklar. Die laufenden Ermittlung­en gehen in Richtung Körperverl­etzung. Die Polizei ist noch auf der Suche nach weiteren Opfern und Zeugen. Sie werden ersucht, sich bei der Polizeiins­pektion in Wenns (Telefonnum­mer: 059133 7109) zu melden. (APA/Red.)

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