Die Presse

Punschhütt­e für daheim

- VON MIRJAM MARITS E-Mails an: mirjam.marits@diepresse.com

Für das heurige Weihnachts­fest wird es ein bisschen knapp, aber mir ist da eine hochintere­ssante Sache untergekom­men, die Sie sich vielleicht fürs nächste Jahr merken können: Ein Do-it-yourself-Set, mit dem man sich seinen eigenen Glühweinst­and fürs Wohnzimmer zusammenba­uen kann und das aus einundfünf­zigtausend und vier Teilen besteht. Laut Werbung geht das trotzdem schneller, als einen Christbaum aufzustell­en. (Ohne den Weihnachts­frieden gefährden zu wollen, darf man das, denke ich, sachte bezweifeln.) Dass ich mir so einen Indoor-Glühweinst­and nicht zugelegt habe, liegt nicht nur an der Zusammenba­u-Challenge und am Preis (so um die 10.000 Euro), sondern durchaus auch am Platz. Ich weiß ja nicht, wie großzügig Ihre Wohnzimmer­fläche so bemessen ist, bei uns würde ein doch recht massiver Marktstand (Höhe 340 cm) auch mit viel Zusammenrü­cken und dem Verschiebe­n diverser Katzen-Liegeplätz­e eher nicht unterkomme­n.

Trotzdem wäre das ein charmanter (wenn auch massiver) Gag, zumal ich heuer statt auf Kekse auf Punsch gesetzt habe. Weil: Anders als beim Keksebacke­n, über das ich kürzlich hier geklagt habe (danke übrigens für die vielen Rezepte und Tipps!), ist das Punschkoch­en viel weniger Aufwand. Man kann auch nicht viel falsch machen: Egal ob man Zimt oder Nelken (oder beides) hineinwirf­t, ob man Orangen- oder Mandarinen­stücke lang, kurz oder auch gar nicht mitkocht, ob man mit Honig süßt oder nicht, das Getränk wird immer sehr passabel. (Und falls nicht, schüttet man Zucker und/oder Alkohol zur Rettung dazu.)

Die Rezensione­n zum Punschstan­d sind übrigens großteils euphorisch, einer spricht davon, dass der Stand genial sei und deshalb „das ganze Jahr über“im Wohnzimmer steht (oder vielleicht auch deshalb, weil man 51.004 Teile nicht wieder auseinande­rschrauben möchte). Ein anderer User schreibt: „Lieferung war alles super. Leider kommt niemand, und ich muss alles selber trinken.“Das ist, gerade zu Weihnachte­n, schade. In diesem Sinn: Schöne Feiertage, ob mit Punsch oder ohne, aber jedenfalls mit Ihren Lieben!

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