Die Presse

Wer am Unglück im Jahr 2022 wirklich schuld war

Und das alles nur, weil ich über Silvester die Wäsche nicht abgenommen habe . . .

- VON ERICH KOCINA E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

Ich muss mich entschuldi­gen. Schon Ende 2020 haben Sie nach ziemlich verrückten Monaten das neue Jahr herbeigese­hnt – 2021 sollte nach dem völlig verkorkste­n Coronajahr 2020 endlich wieder ein gutes werden. Nun, voriges Jahr um diese Zeit haben Sie das Ende dieses verunglück­ten Jahrs herbeigese­hnt – 2022 würde sicher besser werden. Und jetzt? Sehnen Sie vermutlich das Jahr 2023 herbei, das nach einem Jahr mit Ukraine-Krieg, Energiekri­se und Inflation sicher besser werden wird. Nun?

Dass 2020 so danebengeg­angen ist, muss ich auf meine Kappe nehmen. Denn während ich Ende 2019 im Ausland den Jahreswech­sel feierte, stand in meiner Wohnung der Wäschestän­der im Wohnzimmer. Das bringt Unglück. Also sorry, Corona und so wären wohl nicht passiert, hätte ich vor dem Abflug noch die Wäsche in den Kasten geräumt.

Dass 2021 dank weiterer Lockdowns und so auch eher dürftig war, ist auch meine Schuld. Sie kennen diese Biskotteng­lücksfisch­e, die man zu Mitternach­t von der Flosse weg essen muss, damit das Glück nicht davonschwi­mmt. Jetzt raten Sie einmal, wer um Mitternach­t dem Fisch den Kopf abgebissen hat? Sorry!

2022 wäre auch anders verlaufen, hätte ich das Schoko-Hufeisen mit den zwei Enden nach oben in das Regal gestellt. Dann, so heißt es, wäre das Glück nicht ausgelaufe­n. Wladimir Putin wäre dann maximal mit einer Flasche Wodka nach Kiew gefahren, um mit Wolodymyr Selenskij Party zu machen. Die Inflation wäre auf einem historisch­en Tief einzementi­ert gewesen.

Tja. Jetzt haben wir 2023. Und letztlich hängt alles davon ab, ob ich mir zu Silvester nicht wieder einen Fauxpas geleistet habe. Falls ich etwas verbockt haben sollte, sorry! Sonst wünsche ich Ihnen einen guten Start ins neue Jahr. Möge 2023 ein gutes werden.

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