Die Presse

Connor Bedard, Kanadas nächstes Puck-Phänomen

Kanada gewann das Finale der U20-WM gegen Tschechien mit 3:2 nach Verlängeru­ng, und mit jeder Minute wuchs der erst 17-jährige Connor Bedard zusehends über sich hinaus. Er gilt als Nummer eins für den NHL-Draft.

- VON GERD BRAUNE

Er wird bereits als „Phänomen“bezeichnet. Der 17-jährige Connor Bedard brach bei der Weltmeiste­rschaft der Eishockeyj­unioren in Halifax und Moncton serienweis­e Rekorde. Die Aufmerksam­keit der Scouts aller NHL-Clubs ist ihm längst sicher, Bedard gilt auch als neue Nummer eins beim NHL-Draft, bei dem im Sommer die nächsten Stars aus dem Talentschu­ppen diverser Juniorenli­gen gewählt werden. Vor allem, sein Wunsch, zweites Gold in Folge zu gewinnen, ging auch in Erfüllung. Kanada gewann das Finale der U20-WM gegen Tschechien mit 3:2 nach Verlängeru­ng mit Golden Goal.

Es war das 20. U20-WM-Gold der Ahornblätt­er. „Mein Fokus liegt nicht auf persönlich­em Erfolg“, formuliert­e Bedard seine Analyse schon gekonnt so, wie sie der auf Team- und Franchise-Interessen getrimmte US-Sport so gern hört, „sondern auf dem der Mannschaft.“

Österreich machte mit Kanada unliebsame Bekanntsch­aft, kassierte ein 0:11 und stieg letzten Endes verdient ab. Bedard traf zweimal, war mit Assists und Checks parat. Deutschlan­d ging mit 2:11 unter, am meisten Aufsehen hat der Junge aus Vancouver, der bei den Regina Pats in der Western Hockey League spielt, jedoch im Viertelfin­ale gegen die Slowakei erregt. 3:3 stand es nach regulärer Spielzeit. Dann umkurvte Bedard drei Verteidige­r und schob den Puck am Torwart vorbei ins Netz. „Ich glaube, er ist von einer anderen Welt“, sagte später Šimon Nemec, der Kapitän der Slowaken. Joshua Clipperton, Hockey-Berichters­tatter bei „Canadian Press“, beschrieb den Auftritt Bedards als „atemberaub­end“.

Mit 23 Punkten und 17 Toren bei Juniorenwe­ltmeisters­chaften hält Bedard einen nationalen Rekord. Ob es um die Anzahl der Tore und Punkte geht, um Erfolge bei einem einzelnen Turnier oder seiner Altersgrup­pe – er lässt Rekorde purzeln und übertrifft dabei Ikonen wie Eric Lindros, Jordan Eberle oder gar Wayne Gretzky. „Bedard zeigt eine einzigarti­ge Kombinatio­n von technische­n Fähigkeite­n, Geschwindi­gkeit und Klugheit“, meint Clipperton. „Unglaublic­h.“

Bereits 2018 war der damals 13-Jährige im Eishockeym­agazin „Hockey News“als „die Zukunft des Hockeys“bezeichnet worden. Damals spielte er in einem Jugendteam in Vancouver, 2020 kam er zu den Regina Pats. Bedard verließ die WM mit Gold und der Auszeichnu­ng als Bester Spieler (MVP) des Turniers. Die nächsten Schlagzeil­en sind ihm sicher – spätestens beim NHL-Draft im Sommer.

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[ Imago] Kanada feiert einen Teenager, denn Connor Bedard trifft und glänzt.

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