Samsung verdiente weniger
Weniger Speichergeschäft und geringere Chipnachfrage drückten den Gewinn nach unten.
Seoul. Die schwächelnde Weltwirtschaft und die damit verbundene schleppende Nachfrage hat beim südkoreanischen Elektronikkonzern Samsung deutlich Spuren hinterlassen. Der operative Gewinn im vierten Quartal 2022 sei im Jahresvergleich um wahrscheinlich 69 Prozent auf 4,3 Billionen Won (etwa 3,2 Milliarden Euro) zurückgegangen, teilte der marktführende Hersteller von Smartphones und Speicherchips am Freitag in seinem Ergebnisausblick mit.
Es ist das erste Mal seit acht Jahren, dass der Gewinn aus den gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten in einem Quartal unter die Schwelle von fünf Billionen Won abstürzt. Beim Umsatz erwartet Samsung einen Rückgang um 8,6 Prozent auf etwa 70 Billionen Won (52,6 Milliarden Euro).
Speichergeschäft bricht ein
Vor dem Hintergrund externer Unsicherheiten habe das Unternehmen einen bedeutenden Einbruch im Speichergeschäft aufgrund der schleppenden Nachfrage verzeichnet, hieß es. Zudem sei der Absatz von Smartphones schwächer ausgefallen.
Genaue Geschäftszahlen legt Samsung traditionell erst zu einem späteren Zeitpunkt vor.
Doch abgesehen davon sah sich der Konzern diesmal nach eigenen Angaben zur Nennung der Gründe für den Rückgang gezwungen, um vor der Veröffentlichung der eigentlichen Ergebnisse Ende Jänner die „Konfusion im Markt gering zu halten und das Verständnis der Investoren zu erhöhen“. Die vorläufigen Ergebnisse seien klar unter den Markterwartungen gelegen.
Verbraucher kaufen weniger
Auch sei der Bedarf an Speicherchips des Unternehmens stärker gesunken als erwartet. Die Kunden hätten ihre Lagerbestände abgebaut, um zu sparen. Ihnen bereite die abflauende Verbraucherstimmung angesichts hoher Zinsen und des schwachen wirtschaftlichen Ausblicks Sorgen. Dadurch seien auch die Preise gefallen.
Dem Unternehmen machen wie der gesamten Technologiebranche trübe Konjunkturaussichten und die steigende Inflation zu schaffen. Verbraucher verschieben Käufe, zugleich streichen Unternehmen geplante Investitionen zusammen. Dies schlage sich sowohl in geringeren Absätzen als auch fallenden Verkaufspreisen nieder, sagten Börsianer. (APA/dpa/Reuters)