Australien hat Djokovíc wieder lieb
Novak Djokovíc feierte bei der Melbourne-Generalprobe seinen 92. ATP-Sieg. Das Publikum in Adelaide bejubelte den Serben. „Es hat sich angefühlt wie zu Hause.“
Novak Djoković hielt sich den Zeigefinger an sein rechtes Ohr, genoss den Jubel der Fans und verteilte Handküsse ans Publikum. Knapp ein Jahr nach seiner Ausweisung wegen fehlender Corona-Impfung feierte der Tennissuperstar in Australien seinen 92. Titel und unterstrich kurz vor Start des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres seine Topform. Der Serbe gewann das hochklassige Finale von Adelaide gegen den Amerikaner Sebastian Korda mit 6:7 (8:10), 7:6 (7:3), 6:4.
„Hier zu stehen, ist ein Geschenk“, sagte Djoković im Siegerinterview auf dem Hartplatz. „Die Unterstützung, die ich in den letzten Tagen erhalten habe, habe ich noch nicht oft in meiner Karriere bekommen. Danke an jeden Einzelnen, der zu meinen Matches gekommen ist. Es hat sich angefühlt, wie zu Hause zu spielen.“Während der Zeremonie schallten immer wieder laute „Nole, Nole!“-Rufe von den Rängen der Arena.
„Es war eine unfassbare Woche“, resümierte Djoković das Vorbereitungsturnier. Nach kräftezehrenden 3:09 Stunden und einem abgewehrten Matchball tippte sich Djoković immer wieder an die Stirn. Die Botschaft: Dank seiner mentalen Stärke ist die langjährige Nummer eins der Welt in Down Under nach dem Einreisewirbel des Vorjahres wieder auf der Höhe seines Könnens. Vor einem Jahr hatte er wegen seiner fehlenden Impfung gegen das Coronavirus noch vor seinem ersten Spiel bei den Australian Open das Land verlassen müssen. Zuvor war sein Visum annulliert und eine Einreisesperre von drei Jahren verhängt worden. Diese wurde inzwischen aufgehoben, und nach der Absage des spanischen Weltranglistenersten, Carlos Alcaraz, geht der 35-Jährige als großer Favorit in das erste Grand-SlamTurnier des Jahres.
Nur ein Trio siegte öfter
Auf ATP-Ebene zog Djoković mit dem 92. Titel seiner Karriere mit dem Spanier Rafael Nadal gleich. Mehr Triumphe haben bei den Herren überhaupt nur noch Jimmy Connors (109), Roger Federer (103) und Ivan Lendl (94) vorzuweisen. Bei den am 16. Januar beginnenden Australian Open greift Djoković, der neunmalige Sieger, nach seinem insgesamt 22. GrandSlam-Triumph – mit dem er auf eine Stufe mit Rekordhalter Nadal klettern würde. (red.)