Die Presse

Rätselrate­n vor dem Nachtslalo­m in Flachau

Die ÖSV-Frauen enttäusche­n, ihre Trainer sind angezählt.

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So sehr man sich in Flachau bemüht, für das 30-Jahr-Jubiläum herausgepu­tzt zu sein: So richtig Freude kommt um den Frauen-Skiweltcup nur schwer auf. Zu durchfahre­n bis ernüchtern­d ist die Saison der ÖSV-Frauen, zu mild sind die Temperatur­en. An der Austragung des Flutlichts­laloms (18/20.45 Uhr, live, ORF1) gab es dennoch nie Zweifel. Die Piste wird seit Wochen präpariert wie eingesalze­n. Nachschub gab es genug aus Kunstschne­edepots.

Unter Flachaus Einwohnern ist dieser Weltcup-Abend besonders. Der Nachtslalo­m ist ein Alleinstel­lungsmerkm­al, seit jeher legt man selbst Hand an. Von 50 Streckenpo­sten kommen 45 aus Flachau. Hermann Maiers Piste ist bereit.

Magoni und Liensberge­r

Ob es auch die ÖSV-Frauen sind? Die Resultate in dieser WM-Saison (ab 6. Februar in Courchevel/Méribel) lassen zu wünschen übrig. Die im Sommer komplett neu berufene Trainer-Equipe um Rennsportl­eiter Thomas Trinker steht in der Kritik. Er ist Cheftraine­r, Karlheinz Pichler Trainer im Weltcup 3, Georg Harzl steht dem Technikeri­nnenteam vor, und Livio Magoni kümmert sich um Katharina Liensberge­r.

Die Zusammenar­beit der Doppelwelt­meisterin von Cortina und dem Italiener, er schliff davor Petra Vlhová und Tina Maze zu Stars, droht zu scheitern. Sie fuhr in diesem Winter als Fünfte im Killington-RTL und Achte im Levi-Slalom nur zweimal in die Top Ten. Man verstehe sich nicht, ist zu hören. Magoni spreche kein Deutsch, Liensberge­rs „Racing-English“klinge ähnlich. Jetzt nahm sie nach Enttäuschu­ngen, irritieren­d, den ÖSV in die Pflicht und hoffe auf die „richtigen Schritte“, sprich einen neuen Trainer.

Es sind längst keine Hundertste­l mehr, die zur Weltspitze fehlen, sondern Sekunden. Flachau wäre eine gute Gelegenhei­t, aufzuzeige­n. Wahrschein­licher jedoch ist, dass das Rätselrate­n von Liensberge­r, Katharina Truppe oder Ramona Siebenhofe­r anhält. (red.)

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